Feuerland

Feuerland

von Michael Hugentobler

€ 20,60

Hardcover

versand- oder abholbereit in 48 Stunden

Roman
2021 DTV
224 Seiten
20 mm x 145 mm
Sprache: Deutsch
978-3-423-28269-7

Besprechung

Hugentobler mischt mit leichter Hand Fakten und Fiktionen zu einer packenden Geschichte; er schreibt anschaulich und erörtert dabei mit einem Augenzwinkern auch tiefgründige sprachphilosophische Fragen. Martina Läubli NZZ am Sonntag 20210926

Kurztext / Annotation

Zwei Männer, zwei Jahrhunderte - verbunden durch ein einzigartiges Buch.

Langtext

Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2021

Thomas Bridges wächst als Ziehsohn eines britischen Missionars am südlichen Ende Südamerikas auf, unter den Kindern der Yamana. Fasziniert von der reichen Welt und Sprache dieses Volkes, beginnt er, obsessiv ihre Wörter aufzuschreiben. Diese wertvolle Sammlung, sein Buch, wird ihm Jahrzehnte später gestohlen und fällt dem deutschen Völkerkundler Ferdinand Hestermann in die Hände. Hestermann spürt, dass er es mit einem einmaligen Schatz zu tun hat. Er verschreibt ihm sein Leben. Als in den 1930er Jahren die Nationalsozialisten beginnen, Bibliotheken zu plündern, begibt er sich auf eine gefährliche Reise, um das Buch in Sicherheit zu bringen.


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Hardcover
Roman
2021 DTV
224 Seiten
20 mm x 145 mm
Sprache: Deutsch
978-3-423-28269-7


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Autor

Michael Hugentobler wurde 1975 in Zürich geboren. Nach dem Abschluss der Schule in Amerika und in der Schweiz arbeitete er zunächst als Postbote und ging auf eine 13 Jahre währende Weltreise. Heute arbeitet er als freischaffender Journalist für verschiedene Zeitungen und Magazine, etwa 'Neue Zürcher Zeitung', 'Die Zeit', 'Tages-Anzeiger' und 'Das Magazin'. Er lebt mit seiner Familie in Aarau in der Schweiz. 2018 erschien sein Debütroman 'Louis oder Der Ritt auf der Schildkröte'. Sein Roman 'Feuerland' wurde für den Schweizer Buchpreis 2021 nominiert.

Hat mich leider enttäuscht 2021-05-07 17:01:00
Ferdinand Hestermann ist leidenschaftlicher Völkerkundler. Alles, was mit Sprachen zu tun hat, fasziniert ihn zutiefst, und so verfügt er über gewaltige Kenntnisse vieler, auch längst ausgestorbener Sprachen. Als er eines Tages ein kleines Büchlein findet, in dem jemand handschriftlich Vokabeln des Volkes der Yamana notiert hat, ist er sofort begeistert. Denn wer auch immer das Büchlein verfasst haben mag, lässt mit seinen Notizen eine fremde Welt vor dem inneren Auge Hestermanns auferstehen. Um das Buch, das bald zu seinem wertvollsten Besitz wird, vor den Plünderungen der Bibliotheken während des Nationalsozialismus zu schützen, setzt er sogar sein Leben aufs Spiel.

Woher das Buch ursprünglich kam, weiß Hestermann nicht; der zweite Handlungsstrang widmet sich dem ersten Teil der Geschichte des kleinen Wörterbuchs und spielt in Patagonien, wo der junge Thomas Bridges als Ziehsohn eines britischen Missionars lange Jahre im Stamm der Yamana verbringt.

Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, denn die Idee dahinter hat mich gleich angesprochen. Ein Wörterbuch, das zwei grundlegend verschiedene Menschen miteinander verbindet, das so ergreifend ist, dass beide dafür alles riskieren; das einen weiten Weg zurücklegt und dabei den Schatz eines ganzen Volkes bewahrt.

Leider hat meine anfängliche Begeisterung recht schnell nachgelassen, denn über weite Strecken ist der Roman leider sehr langatmig. Obwohl er sprachlich sehr schön und bildhaft geschrieben ist, habe ich keine Nähe zu den Protagonisten aufbauen können, sie blieben mir das ganze Buch über fremd. Auch wurde das Potential an historischer Themenvielfalt, dass das Buch bietet - Kolonialisierung und Christianisierung der Yamana und deren Aussterben durch eingeschleppte Krankheiten, wachsende Macht und Kontrolle der Nazis währende der 1930er Jahre -, leider nicht ansatzweise ausgeschöpft. Hier bleibt der Autor für meinen Geschmack viel zu nah an der Oberfläche, ich hätte mir deutlich mehr Details und Tiefe gewünscht.

Insgesamt konnte das Buch meine Erwartungen leider nicht erfüllen - der Ansatz ist gut, an der Umsetzung ist er jedoch gescheitert.
Großartiges Stück Literatur 2021-03-18 16:13:00
von begine


Der Schweizer Schriftsteller Michael Hugentobler schreibt mit dichtem poetischem Stil.

In seinem Roman „Feuerland“ fächert er Fakten über die Leben des Missionar und Sprachforscher Thomas Bridged und dem Völkerkundler Ferdinand Hestermann gekonnt auf.

Es ist eine raffinierte Geschichte.
Der Autor schreibt fiktiv, allerdings gab es die beiden Wissenschaftler wirklich und teilweise waren deren Geschichten real. Aber der Autor hat ihnen dann noch fiktive Situationen zugeschrieben,

Bridges hat ein yamanaisches Wörterbuch in Patagonien geschrieben. Dieses Buch ist der Mittelpunkt des Romans.
Feuerland ist ein interessantes Werk, das lesenswert ist.