von Miles, Terry
Rabbits – ein streng geheimes und lebensgefährliches Untergrundspiel, über das man kaum etwas weiß, außer dass es verboten ist, darüber zu sprechen. K ist ein obsessiver Spieler und hat es sich zu seinem Lebensinhalt gemacht, Diskrepanzen und Hinweisen zu folgen, um die Rätsel von Rabbits zu lösen. Doch als immer mehr Spieler spurlos verschwinden und mysteriöse Todesfälle auftreten, wird K klar, dass es in dieser Runde um weit mehr geht, als nur um den Sieg. Ehe er sich versieht, ist er in eine tödliche Hetzjagd verwickelt, deren Ausgang weltweite Konsequenzen haben wird.
Dieser Thriller war für mich die reinste Achterbahnfahrt zwischen Faszination und Verwirrung, spannenden Rätseln und Surrealismus. Cliffhanger und unerwartete Wendungen sind im dauerhaften Wechselspiel. Der Autor treibt es so weit, dass man sich von Ks Paranoia anstecken lässt und oft nicht mehr sicher sein kann, ob der Protagonist mitten in einem unbegreiflichen Rätsel steckt, oder den Verstand verliert und halluziniert. Kurze Kapitel und knappe Sätze hetzen den Leser in einem Tempo durch das Buch, das schwindelig und konfus macht, wobei der jugendliche Sprachstil vorrangig auf eine junge Leserschaft ausgerichtet ist.
von Jiatong Chen
Der größte Traum des kleines Polarfuchses Dilah ist es, ein Mensch zu werden. Als seine Mutter ihm den Mondstein vermacht, wird dieser Wunsch plötzlich greifbar. Doch bevor der magische Stein seinen Zauber entfalten kann, muss erst sein Geheimnis gelüftet werden. Also begibt sich Dilah auf eine abenteuerliche Reise, auf deren Weg er viele neue Freunde findet, mit denen er sich gemeinsam den lauernden Gefahren und Herausforderungen stellt.
Dilahs Geschichte ist von Anfang an spannend und mitreißend. Dem Autor ist es gelungen, liebenswürdige und lustige Figuren zu schaffen, die man sofort ins Herz schließt. Die einzelnen Illustrationen unterstreichen dieses fantasievolle Buch. Unvorhersehbare Wendungen sorgen dafür, dass man unentwegt mit dem kleines Fuchs mitfiebert.
Ich finde, dass die Altersempfehlung für neun Jahre jedoch zu niedrig angesetzt ist, da einige Szenen etwas radikal und makaber sind.
Dennoch vermittelt die Geschichte von Dilah und seinen Freunden, die zusammenhalten und niemals aufgeben, eine wichtige Botschaft und das offene Ende macht Lust auf den zweiten Teil!
von Jane Austen
Heiraten – und zwar eine gute Partie! Dies ist das oberste Ziel der Landadelsfamilie Bennet. Nur die zweitälteste Tochter Elisabeth hebt sich mit ihrer intelligenten und eigenwilligen Art ab. Sie weigert sich, eine Geldheirat einzugehen, selbst als sie den jungen und reichen Mr. Darcy kennenlernt. Doch trotz einer Reihe von Missverständnissen und Voreingenommenheiten entsteht nach und nach eine romantische Liebesgeschichte, die gesellschaftliche und moralische Hürden zu überwinden hat.
Obwohl Jane Austens Roman schon vor über zweihundert Jahren geschrieben wurde, hat er durchaus noch heute seine berechtigte Gültigkeit. Die emanzipierte Protagonistin und eine perfekt abgestimmte Figurenkonstellation machen diesen Liebesroman zeitlos. Der zwar altertümliche, aber angenehm flüssige Schreibstil lassen die Leserschaft in die Zeit des frühen 19. Jahrhunderts eintauchen. Durch subtilen Humor erstellt die Autorin ein Porträt der hohen englischen Gesellschaft. Sie übt mit ironischem Blick unterschwellig Kritik an deren Erwartungshaltungen und Etikette, wobei sich Situationskomik und geschliffene Dialoge die Waage halten.
Durch die ausgeklügelte Darstellung der Wechselwirkung zwischen Stolz und Vorurteil zieht sich der Buchtitel wie ein roter Faden durch den Roman.
Für mich gehört dieser Klassiker aufgrund seiner Finesse und des Esprit zur absoluten Pflichtlektüre.
von Leigh Bardugo
Kazz Brekker ist ein gerissener Meisterdieb und skrupelloser Bandenführer in Ketterdam, einer zwielichtigen Hafenstadt, in der illegale Spielhallen, Bandenkriege und schmutzige Deals an der Tagesordnung stehen. Als er ein besonders lukratives Jobangebot erhält, stellt er ein ebenso geniales wie verrücktes Team zusammen: Vom spielsüchtigen Scharfschützen über eine Magierin mit einer Schwäche für Waffeln, bis hin zum legasthenischen Sprengstoffspezialisten ist alles vertreten. Gemeinsam begeben sich die Krähen auf eine selbstmörderische Mission in das ewige Eis des Nordens, um in ein Gefängnis einzubrechen.
Mit dem Grishaverse hat Leigh Bardugo eine einzigartige und komplexe Fantasiewelt erschaffen. Sie konnte mich bisher mit jeder einzelnen Reihe aus diesem Universum überzeugen, doch mit dem ersten Teil der Krähen-Dilogie hat sie sich selbst übertroffen!
Düstere Szenen und bissiger Dialogwitz, Pistolenschüsse und magische Duelle sind im dauerhaften Schlagabtausch. Moralisch graue, tiefgründige Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, bilden eine perfekte Figurenkonstellation. Die detailliert ausgearbeiteten Hintergrundgeschichten machen jeden einzelnen Charakter lebendig und authentisch.
Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Fantasy auf hohem Niveau genießen möchten.
von Leigh Bardugo
Kazz Brekker ist ein gerissener Meisterdieb und skrupelloser Bandenführer in Ketterdam, einer zwielichtigen Hafenstadt, in der illegale Spielhallen, Bandenkriege und schmutzige Deals an der Tagesordnung stehen. Als er ein besonders lukratives Jobangebot erhält, stellt er ein ebenso geniales wie verrücktes Team zusammen: Vom spielsüchtigen Scharfschützen über eine Magierin mit einer Schwäche für Waffeln, bis hin zum legasthenischen Sprengstoffspezialisten ist alles vertreten. Gemeinsam begeben sich die Krähen auf eine selbstmörderische Mission in das ewige Eis des Nordens, um in ein Gefängnis einzubrechen.
Mit dem Grishaverse hat Leigh Bardugo eine einzigartige und komplexe Fantasiewelt erschaffen. Sie konnte mich bisher mit jeder einzelnen Reihe aus diesem Universum überzeugen, doch mit dem ersten Teil der Krähen-Dilogie hat sie sich selbst übertroffen!
Düstere Szenen und bissiger Dialogwitz, Pistolenschüsse und magische Duelle sind im dauerhaften Schlagabtausch. Moralisch graue, tiefgründige Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, bilden eine perfekte Figurenkonstellation. Die detailliert ausgearbeiteten Hintergrundgeschichten machen jeden einzelnen Charakter lebendig und authentisch.
Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Fantasy auf hohem Niveau genießen möchten.
von Alex Beer
Wir schreiben das Jahr 1942, die Nazis sind an der Macht und Juden werden erbarmungslos verfolgt. Um seine Familie vor der Deportation zu bewahren, sucht der jüdische Antiquar Isaak Rubinstein beim Widerstand Hilfe – die bekommt er jedoch nicht ohne Gegenleistung.
Als Sonderermittler eines heiklen Mordfalls getarnt, wird er in die Gestapo eingeschleust, um geheime Dokumente zu stehlen. Somit begibt sich Isaak in die Höhle des Löwen, in der jedes falsche Wort und jede unbedachte Geste sein Tod bedeuten könnte.
Der gebürtigen Vorarlbergerin ist es gelungen, einen nervenzerreißenden Krimi zu schreiben, der die düstere und bedrückende Atmosphäre der NS-Zeit einfängt.
Die Geschichte konnte mich vom Anfang bis zum Schluss fesseln. Dies ist der durchgehenden Spannung zuzuschreiben, die in diesem Buch noch verdoppelt wird, da man nicht nur der Lösung des Falles entgegenfiebert, sondern gleichzeitig um Isaaks Tarnung bangt, die zu jedem Zeitpunkt auffliegen könnte.
von Debbie Tung
Als introvertierte Person fühlt man sich in unserer Gesellschaft oft fehl am Platz. So erging es auch Debbie Tung, der Autorin dieses Graphic Novels.
In dem Buch beschreibt sie Situationen aus ihrem eigenen Alltag, wie sie an deren Herausforderungen wachsen konnte und schließlich lernte, ihre Introversion anzunehmen und zu akzeptieren.
Die Sammlung der kleinen Comics, welche die Autorin alle selbst liebevoll illustriert hat, erzählen aus ihrem Leben als introvertierten Person. Die einzelnen Comics sind zwar chronologisch aufgebaut, in sich aber abgeschlossen und die lockeren Übergänge lassen es auch zu, dass man den Graphic Novel durchblättert und nur einzelne Seiten liest.
Im Laufe der Geschichte kann man mitverfolgen, wie Debbie Tung anfangs unsicher ist und unter Selbstzweifeln leidet, weil sie nirgends dazugehört und einfach anders ist. Sie versucht sich ihren Mitmenschen anzupassen und ist dabei nicht sie selbst, was sie zunehmend unglücklich macht. Erst nach und nach erkennt sie, dass es in Ordnung und normal ist, still und zurückhaltend zu sein und die Introvesion durchaus wunderbare und wertvolle Seiten haben kann.
Ich selbst habe mich mit meinem introvertierten Charakter durch Debbie Tungs Comics verstanden und aufgehoben gefühlt.
Dieses Buch sollte von allen gelesen werden, die noch eine Bestätigung brauchen, dass es völlig okay ist, ein gutes Buch und eine Tasse Tee einer Party vorzuziehen, lieber zuzuhören als selbst im Mittelpunkt zu stehen und zwischendurch einfach Zeit für sich alleine zu brauchen.
von Charlie Mackesy
In schönen Bildern und handgeschriebenen Zeilen erzählt dieses Buch von der Begegnung zwischen einem einsamen Jungen, einem stillen Fuchs, einem sanftmütigen Pferd und einem Maulwurf, dessen Herz für Kuchen schlägt.
Jeder einzelne von ihnen fühlt sich von der Welt im Stich gelassen. Doch gemeinsam erkennt der ungewöhnliche Trupp die heilende Wirkung von Liebe. Während die vier Freunde durch die Wildnis wandern, lernen sie durch tiefgründige und warmherzige Gespräche zu ihren Schwächen zu stehen und die eigenen Stärken zu schätzen.
Die in dezenten Farben und einfachen Linien gezeichneten Illustrationen sind trotz ihrer Schlichtheit unglaublich ausdrucksstark. Authentisch und voller Gefühl inspiriert die Geschichte zu mehr Freundlichkeit und Mut. Die versteckten Botschaften vermitteln Hoffnung, schenken Zuversicht und Selbstvertrauen.
Mich hat das Buch tief berührt. Als ich es weitergegeben habe, war die beschenkte Person von der Geschichte zu Tränen gerührt.
Ein zeitloses und wunderschönes Geschenk für jede Altersgruppe, das beweist wie wertvoll es ist, zu lieben und geliebt zu werden.
von Markus Zusak
„Seht ihr? Selbst der Tod hat ein Herz.“
Liesel ist neun Jahre alt, als der Tod ihr zum ersten Mal begegnet. Von da an ist er ihr ständiger Begleiter: So etwa, als ihr Bruder stirbt und sie ihr erstes Buch stiehlt, als ein Jude sich in ihrem Keller vor den Nazis versteckt, und schließlich als die Bomben auf Deutschland fallen.
Unglaublich gefühlvoll wird die Geschichte der Bücherdiebin aus der Perspektive des Todes erzählt.
Dem Autor gelingt es, einen Bogen zwischen einer lakonischen, gleichzeitig aber völlig bildreichen und metaphorischen Schreibweise zu spannen. Auch die ungewöhnlich zarte und einfühlsame Art, mit der die Kriegsjahre beschrieben werden, macht diesen Roman so berührend und in seiner Form einzigartig. Ohne zu beschönigen vermeidet Zusak blutige und brutale Darstellungen und zwingt den Leser, den Tod selbst mit anderen Augen zu sehen.
Dieses Buch empfehle ich jedem, der einen wunderschönen und tiefgründigen Roman lesen möchte.