Schäfchen im Trockenen

Schäfchen im Trockenen

von Anke Stelling

€ 22,70

Hardcover

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Roman. Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2019
2019 Verbrecher Verlag
276 Seiten
26 mm x 140 mm
Sprache: Deutsch
978-3-95732-338-5

Langtext

Resi hätte wissen können, dass ein Untermietverhältnis unter Freunden nicht die sicherste Wohnform darstellt, denn: Was ist Freundschaft? Die hört bekanntlich beim Geld auf. Die ist im Fall von Resis alter Clique mit den Jahren so brüchig geworden, dass Frank Lust bekommen hat, auszusortieren, alte Mietverträge inklusive. Resi hätte wissen können, dass spätestens mit der Familiengründung der erbfähige Teil der Clique abbiegt Richtung Eigenheim und Abschottung und sie als Aufsteigerkind zusehen muss, wie sie da mithält. Aber Resi wusste's nicht. Noch in den Achtzigern hieß es, alle Menschen wären gleich und würden durch Tüchtigkeit und Einsicht demnächst auch gerecht zusammenleben. Das Scheitern der Eltern in dieser Hinsicht musste verschleiert werden, also gab's nur drei Geschichten aus dem Leben ihrer Mutter, steht nicht mehr als ein Satz in deren Tagebuch. Darüber ist Resi reichlich wütend. Und entschlossen, ihre Kinder aufzuklären, ob sie's wollen oder nicht. Sie erzählt von sich, von früher, von der Verheißung eines alternativen Lebens und der Ankunft im ehelichen und elterlichen Alltag. Und auch davon, wie es ist, Erzählerin zu sein, gegen innere Scham und äußere Anklage zur Protagonistin der eigenen Geschichte zu werden.


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Hardcover
Roman. Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2019
2019 Verbrecher Verlag
276 Seiten
26 mm x 140 mm
Sprache: Deutsch
978-3-95732-338-5


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"Wann haben wir eigentlich angefangen, uns selbst untreu zu werden?" Nachdem die Journalistin Resi in einem Artikel wie auch später in einem Buch sich kritisch über das gemeinsame Bauprojekt ihrer langjährigen WG-Clique, KindheitsfreundInnen & Vermieter in Personalunion äußert, bekommt sie im wahrsten Sinne des Wortes "postwendend" die Antwort in Gestalt der Mietkündigung - in KOPIE! Dies ist für Resi der Anlass, ihr bisheriges Leben wütend zu hinterfragen - das Ankommen im Erwachsenenleben, die Freuden und Herausforderungen des Elterndaseins, das Scheitern alternativer Lebensentwürfe, Freundschaft und deren Ablaufdatum, die Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit des gesellschaftlichen Aufstiegs... Aufklärung? Rechtfertigung? Lebensbeichte? Wutschrift? Annke Stellings "Schäfchen im Trockenen" ist etwas von allem! Die Erzählerin richtet sich hauptsächlich an deren älteste Tochter Bea. Sie möchte, dass diese ihre Mutter und deren Handlungen und Beweggründe besser versteht - und wenn möglich etwas daraus lernt! Dies geschieht in einer abwechslungsreichen Aneinanderreihung von Schilderungen des gemeinsamen, nicht immer komplikationsfreien Familienalltags, Kindheitserinnerungen und (wohl nie abgeschickten) Briefen. Die Erzählerin ist hierbei wütend, traurig, bisweilen umwerfend sarkastisch, verfällt jedoch nie in Selbstmitleid! Amüsant ist auch die Verwendung des "Fußbodens" bzw. dessen jeweilige Beschaffenheit als Symbol für den jeweiligen sozialen Status, was sich durch das ganze Buch zieht! Ein fesselndes Buch, welches mich sowohl zum Nachdenken anregte wie auch zum Schmunzeln brachte! Zu Recht einer der Belletristik-Nominierten der Leipziger Buchmesse! Ein Buch für alle Babyboomer, welche sich der "schwäbischen 40" (wird im Buch erläutert) nähern oder diese bereits überschritten haben... für alle, welche sich die Frage stellen, wann wir eigentlich anfingen, doch unseren Eltern ähneln.... für alle, die einmal gerne die Alltagskatastrophen einer (Groß-) Familie von außen amüsiert betrachten wollen... für alle, welche selbst gerade kurz vor oder mitten einer großen Veränderung in ihrem Leben stehen...

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