Bretonische Spezialitäten

Bretonische Spezialitäten

von Jean-Luc Bannalec

€ 16,50

Taschenbuch

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Kommissar Dupins neunter Fall
2020 Kiepenheuer & Witsch
352 Seiten
216 mm x 141 mm
Sprache: Deutsch
978-3-462-05401-9

Besprechung

»Auch die neunten Bretagne-Ferien in Krimiform von Bannalec bieten fast so viel Unterhaltung wie ein echter Urlaub an diesem von der Schöpfung bevorzugten Flecken Erde.« Salomé Schmid-Widmer Schweizer Familie 20200813

Langtext

Der neunte Fall für Kommissar Dupin - eine kriminalistische Reise an die bretonische Smaragdküste!

Die ersten bretonischen Sommertage in Saint-Malo, einstige Korsarenstadt und kulinarisches Paradies - es könnte ein wunderbarer Ausflug sein. Wenn da nicht dieses leidige Polizeiseminar wäre, an dem Kommissar Dupin teilnehmen muss.

Als er in einer Pause durch die Markthallen der Altstadt schlendert, ereignet sich unmittelbar vor Dupins Augen ein Mord. Die Täterin flieht. Sie ist die Schwester des Opfers, beide Frauen sind berühmte Küchenchefinnen an der Smaragdküste.

Und damit nicht genug: Eine heimtückische Mordserie erschüttert die Gegend. In der Austernstadt Cancale, im hochherrschaftlichen Seebad Dinard und in der einzigartigen Restaurantszene Saint-Malos stoßen Dupin und seine Kollegen bei ihren Ermittlungen auf haarsträubende Familiengeheimnisse, tragische Verwerfungen und unglaubliche Geschichten.


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Taschenbuch
Kommissar Dupins neunter Fall
2020 Kiepenheuer & Witsch
352 Seiten
216 mm x 141 mm
Sprache: Deutsch
978-3-462-05401-9


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Jean-Luc Bannalec ist der Künstlername von Jörg Bong. Er ist in Frankfurt am Main und im südlichen Finistère zu Hause. Die Krimireihe mit Kommissar Dupin wurde für das Fernsehen verfilmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2016 wurde der Autor von der Region Bretagne mit dem Titel »Mécène de Bretagne« ausgezeichnet. Seit 2018 ist er Ehrenmitglied der Académie littéraire de Bretagne. Zuletzt erhielt er den Preis der Buchmesse HomBuch für die deutsch-französischen Beziehungen.

Mord im Milieu der Sterneküche 2020-10-11 18:15:00
von PFIFF

Zwei Schwestern, beide im gleichen Metier. der Haute Cuisine, sind seit Kindheit an verfeindet. Ihr Hass geht soweit, dass Lucille ihre Schwester Blanche tötet.
Kommissar Dupin wird zufällig Zeuge der Tat in einer Markthalle in Saint-Malo. Er soll an einem Polizeiseminar teilnehmen, nimmt aber die Einladung der zuständigen Kommissarin mitzuhelfen bei den Ermittlungen gerne an, um dem langweiligen Seminar zu entfliehen.
Während sich Blanche schweigend über ihr Tatmotiv in Untersuchungshaft befindet, ereignen sich weitere Morde.
Es wird in alle Richtungen ermittelt, Motive gibt es mehrere.
Doch letztendlich kommt Dupin mit seiner untrüglichen Spürnase auf den wahren Hintergrund und trägt massgeblich zur Lösung des Falles an der bretonischen Smaragdküste bei, nicht zuletzt mit viel Koffein und bretonischen Köstlichkeiten.
Dupin in Saint-Malo 2020-07-07 20:10:00
Dupin in Saint-Malo

Inhalt:
In Saint-Malo findet ein Polizeiseminar statt, zu dem Dupin verdonnert wurde. Drei Kommissare und die Präfekten der vier bretonischen Departements sollen die Zusammenarbeit untereinander voranbringen. Dies geschieht ganz unerwartet nicht im Klassenzimmer, sondern auf sehr spektakuläre Weise. Vor Dupins Augen wird in den Markthallen eine Frau von ihrer eigenen Schwester ermordet. Diese schweigt beharrlich und die drei Kommissare nehmen gemeinsam die Ermittlungen auf. Intensiver kann die polizeiliche Zusammenarbeit nicht sein.

Meine Meinung:
Der Titel „Bretonische Spezialitäten“ weist schon darauf hin, dass diese eine große Rolle spielen. Neben den atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft und diverser Speisen, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, rückt der Kriminalfall zuweilen in den Hintergrund. Dies zeigt sich auch schon bei der Wortwahl: Während ich irgendwann aufgehört habe, „kulinarisch“ oder „lukullisch“ zu zählen, findet sich „kriminell“ oder „Kriminal“ nicht ein einziges Mal.

Trotzdem gefiel mir dieser Band wesentlich besser als der direkte Vorgänger, „Bretonisches Vermächtnis“, der noch mehr Reiseführercharakter hat. Im aktuellen Band fand ich den Kriminalfall doch sehr spannend, auch wenn die Ermittlungen zunächst nicht vom Fleck kommen wollen und es mehr Tote als Lösungsansätze gibt. Die Polizeiarbeit wird detailliert beschrieben (wenn es nicht gerade ums Essen oder um die Landschaft geht) und man fühlt sich beim Lesen, als wäre man mittendrin dabei. Zuletzt werden die verschiedenen Morde doch zu meiner Zufriedenheit aufgeklärt.

Auch wenn ich Nolwenn sehr mag, vielleicht sogar am meisten von allen Figuren dieser Reihe, fand ich es nicht schlimm, dass sie hier nur ganz selten mal telefonisch eingreifen kann und die drei Kommissare aus verschiedenen Departements fast ganz auf sich gestellt sind. Ebenso sind die historischen Einwürfe Riwals, die in manchem Band der Reihe schon überhandgenommen haben, hier zum Glück recht sparsam dosiert. Auch das Privatleben Dupins spielt kaum eine Rolle, befindet Claire sich doch gerade in Boston. Aus diesem Grund dürften sich auch Quereinsteiger in die Reihe gerade bei diesem Band sehr leichttun, da Vorkenntnisse nicht benötigt werden. Und vielleicht bekommen sie ja dann Lust, auch die ersten acht Bände zu lesen? Wundern würde es mich nicht.

Die Reihe:
1. Bretonische Verhältnisse
2. Bretonische Brandung
3. Bretonisches Gold
4. Bretonischer Stolz
5. Bretonische Flut
6. Bretonisches Leuchten
7. Bretonische Geheimnisse
8. Bretonisches Vermächtnis
9. Bretonische Spezialitäten
Ausserhalb Dupins Komfortzone 2020-06-18 21:44:00
Seine schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen - Dupin muss mit zwei anderen Kommissaren unter genauer Aufsicht der Präfekten am anderen Ende der Bretagne ermitteln.

Dupin sollte eigentlich an einer Weiterbildung in Saint-Malo teilnehmen, doch bei seinem mittäglichen Marktbesuch wird eine Frau erstochen, die Täterin flüchtet, aber sie ist bekannt. Es ist die Schwester des Opfers und auch wenn die beiden miteinander konkurrenzierten, fehlt das Mordmotiv. Die Täterin verweigert jegliche Aussage, das ist das eine, aber dass es nicht bei einem Mord bleibt, das verkompliziert die Sache ungemein.

Die Kommissare ermitteln zu dritt, zu Dupins Erleichterung relativ autonom, aber es wird ein harter Fall für die drei. Sie kurven in der Gegend herum und so lernt man das Gebiet um Saint-Malo, besonders Cancale und Dinard, auch ein wenig kennen. Ebenso kommen die titelgebenden Spezialitäten der Gegend ins Spiel und auf den Tisch, kein Wunder, denn hier geht es um zwei Köchinnen und die Weiterbildung wird von gemeinsamen abendlichen Dinners gekrönt.

Riwal und Kadeg agieren für einmal nur minim im Hintergrund, doch ihr Wissen und ihre Recherchen sind wie immer gefragt und sorgen für neue Anhaltspunkte.

Dieser andere Blickwinkel macht den neunten Fall sehr interessant, so dass mich "Bretonische Spezialitäten" sehr gut unterhalten hat. Unweigerlich rätselt man mit. Macht sich Gedanken über ein mögliches Motiv und Täter, und fragt sich, ob die Kommissare eventuell etwas übersehen.

Es ist einer der besten bretonischen Fälle, wenn man von einigen unterlassenen Nachforschungen/Fragen rund um den Tatort am Anfang absieht.

Fazit: Dupin ermittelt ausserhalb seiner Komfortzone, aber ebenso erfolgreich wie immer.
5 Punkte.