Die Schweigende

Die Schweigende

von Ellen Sandberg

€ 16,50

Taschenbuch

versand- oder abholbereit in 48 Stunden

Roman. Psychologische Abgründe und ein Verbrechen, das niemand für möglich hält - der fesselnde SPIEGEL-Bestseller
2020 Penguin Verlag München
544 Seiten
41 mm x 133 mm
Sprache: Deutsch
978-3-328-10485-8

Besprechung

»Ein Familienroman voller psychologischer Abgründe um Ereignisse aus der Vergangenheit.« BILD der FRAU

Langtext

Manche Erinnerungen hinterlassen tiefe Narben auf der Seele ...

München, 2019. Im Garten der Familie Remy verdorren langsam die Rosenbüsche, die zur Geburt der drei Töchter gepflanzt wurden. Imke, Angelika und Anne sind längst erwachsen und gehen ihrer Wege - bis zu dem Tag, an dem ihr Vater beigesetzt wird. Denn auf dem Sterbebett nimmt er Imke ein Versprechen ab, das schnell eine zerstörerische Kraft entfaltet - und das sie alles hinterfragen lässt, was sie über ihre Mutter zu wissen glaubt.

1956. Im Nachkriegsdeutschland wächst eine neue Generation heran. Die lebenslustige Karin spart für ihre erste Jeans, träumt von Elvis Presley und davon, später Ärztin zu werden. Sie ahnt nicht, dass die Schatten der Vergangenheit lang und mächtig sind - und welch verheerenden Folgen eine spontane Entscheidung haben wird. Nicht nur für sie.


Verwandte Suchkategorien

Taschenbuch
Roman. Psychologische Abgründe und ein Verbrechen, das niemand für möglich hält - der fesselnde SPIEGEL-Bestseller
2020 Penguin Verlag München
544 Seiten
41 mm x 133 mm
Sprache: Deutsch
978-3-328-10485-8


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Ellen Sandberg ist eine erfolgreiche Münchner Autorin. Ihre groß angelegten Spannungs- und Familienromane stehen regelmäßig in den Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie arbeitete zunächst in der Werbebranche, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit ihren Romanen »Die Vergessenen«, »Der Verrat« und »Das Erbe« bewegte und begeisterte sie ihre Leserinnen und Leser. Unter ihrem bürgerlichen Namen Inge Löhnig veröffentlicht sie eine erfolgreiche Krimireihe.

„Eine Familiengeschichte die sehr berührt“ 2021-07-13 15:26:00
Dieser Roman spielt abwechselnd in der Gegenwart in München im Jahre 2019 und in der Vergangenheit 1956. Erzählt wird die Geschichte von den drei Schwestern Imke, Angelika und Anne.

Deren Mutter war schon immer etwas komisch, aber so ist sie halt. Als der Vater überraschend stirbt, ist sein letzter Wunsch an Imke, dass sie einen gewissen „Peter“ findet. Sie hat ja keine Ahnung, was sie mit dieser Suche alles erfährt und unter anderem auch warum ihre Mutter so ist wie sie ist.
Das Buch ist sehr spannend, tragisch und unheimlich schockierend. Die Kapitel in den Kinderheimen regen schon zum Nachdenken an. Das Cover finde ich sehr passend. Als ich dieses Buch empfohlen bekommen habe, ahnte ich nicht, dass die Thematik so schrecklich sein wird. Aber trotzdem kann ich mich den zahlreichen Rezensionen vor mir nur anschließen und dieses Buch empfehlen.
Eine Familiengeschichte, die mich sehr berührt hat 2020-11-29 14:11:00
Mit diesem Buch erzählt Ellen Sandberg eine Familiengeschichte, deren Grund für ihre Probleme in der Nachkriegszeit liegt.

Eigentlich ist die Familie Remy eine Bilderbuchfamilie. Vater Jens, der vor ein paar Jahren verstorben ist, Mutter Karin, die ihr Leben lang den Kindern und auch ihrem Mann gegenüber keine Gefühle zeigen und auch nicht annehmen kann, und die erwachsenen Töchter Imke, Angelika „Geli“ und Nesthäkchen Anne. Aber wie so oft trügt der Schein und in der Familie sieht es ganz anders aus. Karin hat nie über ihre Vergangenheit gesprochen, wollte immer nur nach vorne sehen, was sich bis in die heutige Zeit negativ auswirkt.

Mich persönlich hat das Buch sehr mitgenommen, da auch ich mit einer Mutter aufgewachsen bin, die sich mit Nähe zulassen sehr schwer getan hat.

Auch Karin tut sich mit Liebe geben und Nähe zulassen sehr schwer. Aber sie spricht auch nicht darüber, will alles im Verborgenen belassen. Also versucht Imke, die ihrem Vater versprochen hat, sich um ihre Mutter zu kümmern, das Rätsel im Leben ihrer Mutter zu lösen und stößt so auf Ungeheuerlichkeiten, die nur schwer zu verarbeiten und unfassbar sind. Alles hat irgendetwas mit Karins Bruder Peter zu tun, von dem die drei Mädchen gar nicht wussten, dass es ihn überhaupt gibt. Imke soll ihn nun finden.
Während Imke eine sehr empathische und zugewandte Frau ist, hätte ich die keine Schwester Anne immer wieder schütteln können. Ihre Einstellung zu vielem ist für mich einfach unfassbar und rücksichtslos ihren Schwestern und der Mutter gegenüber.

Ich habe mit gelitten, mit getrauert, war teils fassungslos und aufgewühlt, wenn ich gelesen habe, wie die Geschwister miteinander umgehen. Ich habe mich mit Imke über jeden kleinen Erfolg bei der Suche nach Peter gefreut, um anschließend wieder den Kopf zu schütteln, weil es einfach unbegreiflich ist, was Karin und ihrem Bruder kurz nach den Kriegsjahren zugestoßen ist.

Die Geschichte, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird, ist so dicht, so konfliktbelastet, so emotional, dass ich immer wieder Tränen in den Augen hatte. Sie hat mich sehr berührt, aber auch wütend gemacht. Ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie Ellen Sandberg es schafft, mich und meine Gefühle so an meine Grenzen zu bringen.
Durch den eingängigen, sehr lebhaften und bildreichen Schreibstil kann ich mir Karin, die drei Mädels und auch die vielen anderen Protagonisten sehr gut vorstellen. Sie wirken alle sehr authentisch, auch in ihrem Denken und Handeln. Mein Kopfkino hatte hier mal wieder sehr viel zu tun. Ich habe es dauerhaft eingeschaltet gelassen, auch wenn ich immer wieder Szenen vor Augen hatte, die mir sehr unter die Haut gegangen sind.

Ellen Sandberg hat sich eines sehr traurigen Kapitels über Kindererziehung und Missbrauch in kirchlichen Heimen angenommen, was es leider zu der damaligen Zeit nicht nur hier in Deutschland gegeben hat. Für mich ist dieses Buch eines der Lesehighlights in diesem Jahr.