Das letzte Einhorn und Zwei Herzen

Das letzte Einhorn und Zwei Herzen

von Peter S. Beagle

€ 16,50

Taschenbuch

versand- oder abholbereit in 48 Stunden

2012 Klett-Cotta
304 Seiten
23 mm x 138 mm
Sprache: Deutsch
978-3-608-93920-0

Besprechung

»"Das letzte Einhorn" ist das wunderschönste und anmutigste Fantasybuch aller Zeiten. Nah, melancholisch, fantastisch, stimmungsvoll, bildhaft und traurig.« Nadine Schomakers, LovelyBooks, 16.12.2015 Nadine Schomakers Lovelybooks 20151216

Kurztext / Annotation

Der Klassiker zusammen mit einer erstmalig auf Deutsch erscheinenden Fortsetzung. Die Leser dürfen sich auf ein Wiedersehen mit dem Zauberer Schmendrick, Molly Grew und - dem berühmtesten Huftier der Fantasyliteratur freuen. Für »Zwei Herzen« wurde Peter S. Beagle mit den beiden wichtigsten Fantasypreisen Nebula- und Hugo-Award ausgezeichnet.

Langtext

Der Klassiker zusammen mit einer erstmalig auf Deutsch erscheinenden Fortsetzung. Die Leser dürfen sich auf ein Wiedersehen mit dem Zauberer Schmendrick, Molly Grew und - dem berühmtesten Huftier der Fantasyliteratur freuen. Für »Zwei Herzen« wurde Peter S. Beagle mit den beiden wichtigsten Fantasypreisen Nebula- und Hugo-Award ausgezeichnet.

Die vielen alten und neuen Liebhaber des letzten Einhorns können hier den Klassiker zusammen mit einer erstmalig auf Deutsch erscheinenden Fortsetzung lesen. »Das letzte Einhorn« kehrt zu den Menschen zurück ...

Längst gehört »Das letzte Einhorn« zum Kanon der Weltliteratur für Jung und Alt und es hat nichts von seiner Faszination verloren. In dieser erweiterten Ausgabe des Klassikers führt Peter S. Beagle die spannende Geschichte um die verschwundenen Einhörner weiter. Das Dorf, in dem die kleine Sooz lebt, wird von einem gefährlichen und bösen Greif bedroht. Immer wieder entführt er kleine Kinder in den Wald und lässt sie nicht mehr frei. Sooz beschließt, sich heimlich aufzumachen und den alten König Lír um Hilfe für ihr Dorf zu bitten. Aber vermögen Normalsterbliche wirklich etwas gegen ein gefährliches Fabeltier auszurichten? Ein Greif nämlich hat zwei Herzen, das eines Adlers und das eines Löwen. Die Leser dürfen sich auf ein Wiedersehen mit dem Zauberer Schmendrick, Molly Grew und - dem berühmtesten Huftier der Fantasyliteratur freuen.

Durch Zufall hört das letzte Einhorn, dass es das Letzte seiner Art ist
und dass die anderen Einhörner vom roten Stier vertrieben wurden.
Gemeinsam mit dem gänzlich unbegabten Zauberer Schmendrick und der
Räuberbraut Molly Grue macht sich das letzte Einhorn auf zum Hof von
König Hagard, seine Gefährten zu suchen: »Das helle Funkeln der Hörner.
Wie regenbogenschimmernde Masten auf silbernen Schiffen kamen die Hörner
aus dem Meer geritten. Jede Woge trug Hunderte heran, sie bäumten sich
auf und stampften und bogen ihre langen wolkigen Hälse weit zurück.«


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Taschenbuch
2012 Klett-Cotta
304 Seiten
23 mm x 138 mm
Sprache: Deutsch
Übersetzt von: Jürgen Schweier; Cornelia Holfelder-von der Tann
978-3-608-93920-0


Textauszug

Schmendrick kam kurz vor Tagesanbruch zurück, lautlos wie Wasser zwischen den Käfigen hindurchgleitend. Nur die Harpyie gab Laut, als er vorüberkam. "Ich konnte mich nicht früher freimachen", sagte er zum Einhorn, "sie hat Rukh befohlen, auf mich aufzupassen, und der schläft so gut wie nie. Aber ich habe ihm ein Rätsel aufgegeben, und er braucht immer die ganze Nacht, um eins zu lösen. Das nächste Mal erzähl' ich ihm einen Witz, das wird ihn eine ganze Woche beschäftigen."

Das Einhorn ließ den Kopf hängen. "Ich bin verzaubert", sagte es leise. "Warum hast du es mir nicht gesagt?"

"Ich dachte, du wüßtest es", sagte der Zauberer sanft. "Hast du dich denn gar nicht gewundert, daß die Zuschauer dich erkannten?" Er lächelte, was ihn ein wenig älter machte. "Nein, natürlich nicht. Darüber würdest du dich nie wundern!"

"Ich bin noch nie verzaubert gewesen", erwiderte das Einhorn. Es zitterte und bebte. "Nie gab es eine Welt, in der man mich nicht kannte."

"Ich weiß genau, wie dir zu Mute ist", pflichtet ihm Schmendrick augenblicklich bei. Das Einhorn sah ihn aus dunklen, unergründlichen Augen an, worauf er nervös lächelte und seine Hände betrachtete. "Selten der Mann, den man für das hält, was er wirklich ist. Die Welt steckt voller Fehlurteile. Ich allerdings habe auf den ersten Blick erkannt, daß du ein Einhorn bist, und ich bin mir gewiß, dein Freund zu sein. Und dennoch hältst du mich für einen Clown, einen Hanswurst, einen Verräter, und wenn du mich so siehst, muß ich auch einer sein. Der Bann, der auf dir liegt, ist nur ein Truggespinst und wird sich in Nichts auflösen, sobald du wieder frei bist, die Larve aber, die du mir aus Vorurteil aufgesetzt hast, die muß ich in deinen Augen für alle Zeiten tragen. Wir sind nicht immer, was wir scheinen, und selten nur, was wir erträumen. Aber irgendwo habe ich gehört und gelesen, daß vor langer, langer Zeit Einhörner wohl zu unterscheiden wußten zwischen lachendem Mund und Herzeleid, Hirngespinst und Wirklichkeit." Der Himmel färbte sich hell, und Schmendricks leise Stimme übertönte für kurze Zeit das Gekreische der Käfiggitter und das leise Rauschen der Harpyienschwingen.

"Ich glaube, daß du mein Freund bist", sagte das Einhorn. "Wirst du mir helfen?"

"Wenn nicht dir, dann niemandem", antwortete er. "Du bist meine letzte Hoffnung."

Nacheinander erwachten winselnd, zitternd und niesend die armseligen Tiere der Mitternachtsmenagerie. Das eine hatte von Steinen und Käfern geträumt und von zarten Blättern; ein anderes war im Traum in sonnenheißem, hohem Gras umhergestreift; ein drittes hatte sich in Blut und Schlamm gewälzt. Und eines hatte davon geträumt, wie eine gute Hand es liebevoll hinter den Ohren kraulte. Die Harpyie schlief nie; sie saß jetzt da und starrte in die Sonne, ohne zu blinzeln. Schmendrick flüsterte: "Wenn sie sich zuerst befreit, sind wir verloren!"

In der Nähe hörten sie Rukh rufen - seine Stimme klang immer, als sei sie in der Nähe -: "Schmendrick! He, Schmendrick! Ich hab's! Es ist eine Kaffeekanne! Stimmt's?" Der Zauberer empfahl sich und flüsterte zum Abschied: "Heute Nacht! Trau mir, bis es dunkel wird." Und mit flatternden Rockschößen stob er davon, und wieder schien es so, als ließe er einen Teil von sich zurück.

Gleich darauf galoppierte Rukh am Käfig vorbei, eine geballte Ladung Ehrgeiz und Begeisterung. In ihrem Wagen verborgen, summte Mammy Fortuna Elis Lied:

Heut ist gestern, kalt ist heiß,
alles Hohe zieht's hernieder.
Rätsels Lösung niemand weiß -
was vergangen, kehrt nicht wieder.

Die ersten Zuschauer schlenderten herbei; Rukh lockte sie, indem er wie ein eiserner Papagei "Kreaturen der Nacht!" schrie, und Schmendrick stand auf einer Kiste und zauberte. Das Einhorn sah ihm sehr aufmerksam zu, zweifelte in zunehme

Autor

Peter S. Beagle, geboren 1939 in Manhattan, gehört zu den größten Fantasyautoren unserer Zeit. Sein größter Erfolg war der Roman Das letzte Einhorn, die Grundlage für den Welterfolg des gleichnamigen Zeichentrickfilms. Für seine Werke wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hugo Award, dem Nebula Award und dem World Fantasy Award für sein Lebenswerk. Er lebt in Kalifornien. Peter S. Beagle, geboren 1939 in Manhattan, gehört zu den größten Fantasyautoren unserer Zeit. Sein größter Erfolg war der Roman Das letzte Einhorn, die Grundlage für den Welterfolg des gleichnamigen Zeichentrickfilms. Für seine Werke wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hugo Award, dem Nebula Award und dem World Fantasy Award für sein Lebenswerk. Er lebt in Kalifornien.