Das kürzere Leben des Klaus Halm

Das kürzere Leben des Klaus Halm

von Lukas Holliger

€ 32,90

Hardcover

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Roman. Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2017
2017 Zytglogge-Verlag
300 Seiten
210 mm x 131 mm
Sprache: Deutsch
978-3-7296-0949-5

Langtext

- Romandebüt des preisgekrönten Basler Dramatikers Lukas Holliger
- Virtuoses Spiel mit ungreifbaren Identitäten
- Schillerndes Dreiecksverhältnis voller Anziehung und Abstossung

Ein arbeitsloser Filmvorführer verschanzt sich in seiner Wohnung in Basel. Nur das Arbeitsamt oder die Einsamkeit treiben ihn aus dem Haus. Eines Tages fällt ihm ein Mann ins Auge, den er von nun an verfolgt: Klaus Halm. Dieser wirkt bei aller Unscheinbarkeit wie sein exaktes Gegenbild, denn mit Frau, Kind und Arbeit hat er alles, was dem Erzähler fehlt.
Immer weiter versenkt er sich in das minuziös beobachtete Leben des Klaus Halm, und am Ende ist sich nicht nur der Erzähler unsicher, wer hier eigentlich wessen Leben lebt.

Die Berliner Tageszeitung 'Junge Welt' bezeichnete Lukas Holligers 2015 erschienene Erzählminiaturen 'Glas im Bauch' als "postheroisches Prosadebüt" - und auch in seinem Romandebüt steht ein Mann im Zentrum, der mit Sicherheit kein Held ist. Aber was ist schon sicher?


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Hardcover
Roman. Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2017
2017 Zytglogge-Verlag
300 Seiten
210 mm x 131 mm
Sprache: Deutsch
978-3-7296-0949-5


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Holliger, Lukas
Geb. 1971 in Basel, ist ein oft gespielter Dramatiker mit Aufführungen am Bremer Theater, Schauspiel Leipzig, Theater Konstanz, Paramithias Theater Athen, Luzerner Theater, Theater St. Gallen, Heidelberger Stückemarkt, den Hamburger Autorentheatertagen. 2003 erhielt er eine Nominierung als 'Nachwuchsautor des Jahres' in 'Theater heute', 2013 den Publikumspreis der Autorentage am Schauspiel Essen. Seine Bühnentexte wurden bisher ins Polnische und Griechische übersetzt. 2015 erschien sein Prosadebüt 'Glas im Bauch'. www.lukasholliger.ch

Ich bin ich und wer bist du? 2017-04-29 12:01:00
von rewa
Mit dem Roman ,, Das kürzere Leben des Klaus Halm´´ hat der Basler Lukas Holliger eine Geschichte geschrieben, die zwischen Genie und Wahnsinn liegt. Er entführt den Leser in eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint.
Der namenlose Erzähler wird uns als arbeitsloser Filmvorführer dargestellt. Er ist einsam und ohne Willens seinem Leben eine Perspektive zu geben. Nur die Einsamkeit oder das Arbeitsamt schaffen es, dass er seine Wohnung für kurze Zeit verlässt. Seine Leidenschaft mit der Tram zu fahren ist es zu verdanken, dass er eines Tages ein Gedankenspiel beginnt, das ihn immer mehr gefangen nimmt. Fein säuberlich werden in seinem Notizbuch die Personen notiert, die ihm während der Fahrt begegnen. Ausgestattet mit fiktiven Namen, Berufen und Eigenschaften, fällt ihm eines Tages ein Mann auf - Klaus Halm. Von nun an ist der Leser zu Gast bei Klaus Halm und seiner Geschichte.
Auf knapp 300 Seiten entführt der Autor den Leser in eine Welt zwischen Sein und Nicht Sein, zwischen Wahrheit und Fantasie. Man kann sich den Roman wie einen Kinosaal vorstellen, in dem man sich stundenlang Filme ansehen kann. Man taucht in eine Scheinwelt ein, vergisst für kurze Zeit, dass man Sorgen und Probleme hat und man beginnt zu Träumen, eine eigene Geschichte in der man selbst eine Rolle spielt.
Der Autor spielt mit seinen Protagonisten und lässt sie wie bei einem Marionettentheater mit ihren unsichtbaren Fäden durch den Roman gleiten. Man folgt als Leser immer wieder einem Schauspiel, wo man ob witziger Gedankengänge lachen muss oder wo man seelische Schmerzen verspürt und man weinen möchte. Das orthografische, schweizerische Lokalkolorit macht den Roman auf eine eigene Art und Weise sympathisch. Leinwandhelden aus der Vergangenheit und der Gegenwart geben sich auf der schriftstellerischen Bühne ein Stelldichein.
Die sprachliche Ausdrucksweise des Autors hat einen eigenen Charme, der man kaum entkommen kann. Man sollte sich auf alle Fälle Zeit nehmen in Ruhe das Buch zu lesen, denn die Geschichte erfordert nicht nur Fantasie sondern auch Gehirnschmalz.

,,Es heißt, Einsamkeit sei das soziale Äquivalent zu physischem Schmerz, zu Hunger und Durst. Stimmt. Aber der Durstige schämt sich seines Durstes nicht. Der Einsame schämt sich seiner sozialen Nacktheit´´.

,, Ein Einsamer hat nur zwei Möglichkeiten. Entweder er beobachtet sich selbst und er führt Selbstgespräche, oder er beobachtet andere. Narzisst oder Voyeur, etwas Drittes gibt es nicht.
(aus : Das kürzere Leben des Klaus Halm)