Mon Chéri und unsere demolierten Seelen

Mon Chéri und unsere demolierten Seelen

von Verena Roßbacher

€ 24,70

Hardcover

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Roman | Österreichischer Buchpreis 2022
2022 Kiepenheuer & Witsch
512 Seiten
30 mm x 134 mm
Sprache: Deutsch
978-3-462-00119-8

Besprechung

»Eines der ungewöhnlichsten und komischsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe.« Christine Westermann WDR 2 Bücher 20220724

Langtext

»Mit zwölf Jahren wurde mir schlagartig klar, dass ich nie durch Anmut überzeugen würde.« Charly Benz.

Wie gestaltet man sein Leben, wenn man zwei linke Hände, eine demolierte Seele und jede Menge Probleme hat? Eine hinreißende Tiefstaplerin, der man nicht so ganz trauen kann, führt uns durch den neuen Roman von Verena Roßbacher.

Mit unverbrüchlichem Optimismus und irre gut gelaunt strauchelt Charly Benz seit 43 Jahren durch ihr Leben. Sie arbeitet im Marketing einer Berliner Foodcompany, ernährt sich von angebrannten Croissants und bespricht ihre Beziehungsprobleme - die darin bestehen, dass sie keine Beziehung hat - mit ihrem einzigen Freund: Herr Schabowski, ein sechzigjähriger Mann, der ihre Post und Ängste sortiert. Doch als dieser eine tödliche Diagnose erhält, ihr erster Versuch einer Systemischen Familienaufstellung in einem Debakel endet und plötzlich gleich drei Männer ihr Leben gehörig durcheinanderbringen, verlässt Charly allumfassend der Mut. Den sollte sie schleunigst wiederfinden, sie ist nämlich schwanger. Sie und Schabowski beschließen, ihre Probleme proaktiv anzugehen: Sie flüchten. Und zwar nach Bad Gastein, ein ehemals mondäner Kurort im Südwesten Österreichs. In einem leerstehenden Hotel der Jahrhundertwende, das einst Charlys Vater gehörte, stellen sie fest: Man kann sich die Menschen, mit denen man verwandt ist, nicht aussuchen - seine Familie aber schon.

Beschreibung für Leser

Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Buchpreis 2022


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Hardcover
Roman | Österreichischer Buchpreis 2022
2022 Kiepenheuer & Witsch
512 Seiten
30 mm x 134 mm
Sprache: Deutsch
978-3-462-00119-8


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Roßbacher, VerenaVerena Roßbacher, geboren 1979 in Bludenz/Vorarlberg, aufgewachsen in Österreich und der Schweiz, studierte einige Semester Philosophie, Germanistik und Theologie in Zürich, dann am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. »Mon Chéri und unsere demolierten Seelen« ist nach ihrem Debüt »Verlangen nach Drachen« (2009), »Schwätzen und Schlachten« (2014) und »Ich war Diener im Hause Hobbs« (2018) ihr vierter Roman bei Kiepenheuer & Witsch.

Vom Scheitern und Weitermachen 2023-04-21 13:21:00
Gewinner des Österreichischen Buchpreises 2022 und sicher eines der erstaunlichsten Bücher seit langem, denn Verena Roßbacher versteht es ausgezeichnet, Humor und ernste Themen miteinander zu verbinden.

Dieser Roman ist voller liebenswerter und origineller Charaktere: die Protagonisten sind Charly, die eine Postöffnungsphobie hat und Herr Schabowski, der im Premiumabo ihre Post und auch ihre Ängste sortiert. Die Treffen der beiden – immer mit viel Süßkram (nicht nur die titelgebende Piemontkirsche), starkem Kaffee und Mowhak-Zigaretten – sind eher Therapiestunden, denn Charly glaubt, dass der Mängelkatalog ihres Lebens fast unendlich groß ist. Auch wenn sie zu Beginn zu leicht depressivem Lamentieren neigt, so zeigt sie im Laufe der Geschichte doch, was in ihr steckt.

Eine systemische Familienaufstellung, eine Schwangerschaft, eine Diagnose, drei potentielle Väter, ein toter Vater und ein Brief aus einer Anwaltskanzlei sorgen für arge Turbulenzen in Charlys und Hr. Schabowskis Leben. Sie meistern sie – mit Freundschaft, Loyalität und so manchen schrägen und tröstlichen Ideen!
Ich habe selten ein derart lustiges Buch, das gleichzeitig so viel Tiefgang hat, gelesen.

Außerdem ist es ein herrlich nostalgisches Buch: zahlreiche Werbesprüche, Marken- und Produktnamen (wir kennen sie alle!) und viele Hinweise auf Musik versetzten mich in die 1980iger und 1990iger Jahre und somit in meine Jugendzeit. In Charlys Erzählungen von Modetrends, denen sie nachgelaufen ist, fand ich mich auch selber wieder (Auch wenn ich – Ehrenwort! – dabei nie, wirklich nie so konsequent war wie Charly)

Ein besonderer Genuss waren für mich natürlich diverse Wortkreationen wie „versingelte Jahre“ oder „Raumspray im Kopf“. Ein spielerischer Umgang mit Sprache, der mich oft schmunzeln lies und mehrmals auch laut auflachen. Die Autorin schreibt mitreißend, humorvoll und voller Sprachgewalt und das alles auch noch mit einer großen Portion Witz, Satire und klugen Ideen!
Einfach ein Buch mit Plüschfaktor und viel, viel mehr! Es garantiert lustige und nachdenkliche Lesestunden! Wundervoll!
Merci ;-)
Charlie und Herr Schabowski 2022-08-27 18:51:00
von begine


Die Schriftstellerin Verena Roßbacher beschreibt in ihrem Roman Mon Cheri und unsere demolierte Seele, die Probleme einer 43jährigen Frau.
Charlie ist eine skurrile Person mit einer Postphobie.

Das ist eine interessante Story.
Zwar konnte ich mit Charlies Problemen nicht viel anfangen, aber es gibt wirklich Personen mit solchen Defiziten.

Interessant ist ihre Beziehung zu dem Herrn Scharbowski, da wird sie mitfühlend und hilfsbereit dargestellt.

Diese Geschichte ist teilweise mit einem gewissen Humor versehen, aber es ist auch eine besondere Ernsthaftigkeit vorhanden.

Der Roman gefällt.