Die Vermesserin der Worte

Die Vermesserin der Worte

von Katharina Seck

€ 24,70

Hardcover

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Roman | Ein gefühlvoller und warmherziger Roman über die Bedeutung von Worten, Geschichten und das Vergessen
2024 HarperCollins Hamburg; HarperCollins Hardcover
256 Seiten
24 mm x 138 mm
Sprache: Deutsch
978-3-365-00568-2

Langtext

Wenn die Liebe zu Geschichten ein Licht im Dunkeln ist

Ida ist eine Autorin ohne Worte. Ihr Kopf ist so leer wie die weißen Blätter Papier auf ihrem Schreibtisch. Aus der Not heraus nimmt sie einen Haushaltsjob an und lebt fortan bei der älteren Dame Ottilie, die ungern spricht und mit jedem Tag ohne Worte und Silben ein wenig mehr zu verblassen scheint. In dem heruntergekommenen Herrenhaus findet Ida bald unter dicken Schichten aus Staub, Moder und Vergangenheit unzählige Schätze aus Papier und Erinnerungen; Erinnerungen eines Lebens in Glanz, der nach und nach abblättert. Bald erkennt Ida, dass Ottilies Faden zur Gegenwart zu reißen droht - und Ida Worte finden muss, um Ottilies Verblassen zu verhindern. Im Schein des Kaminfeuers beginnt Ida eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur Ottilies alte Wunden zu heilen vermag, sondern auch Ida eine Antwort auf ihre drängendste Frage liefert - jene nach dem Gewicht der Worte.


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Hardcover
Roman | Ein gefühlvoller und warmherziger Roman über die Bedeutung von Worten, Geschichten und das Vergessen
2024 HarperCollins Hamburg; HarperCollins Hardcover
256 Seiten
24 mm x 138 mm
Sprache: Deutsch
978-3-365-00568-2


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Katharina Seck wurde 1987 in Hachenburg geboren und wuchs in dieser mittelalterlichen, von einem Schloss gekrönten Kleinstadt im Westerwald auf, wo sie noch heute lebt und als Autorin arbeitet. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit ihren liebsten Menschen und Tieren, Kunst sowie politischem Aktivismus. Mehr Infos zur Autorin finden sich auf katharinaseck.de

Der unermessliche Wert von Geschichten 2024-04-24 21:38:00
„Jene, die für alle anderen unsichtbar sind, hinterlassen oft die bedeutendsten Spuren auf der Welt.“

Was passiert, wenn eine Geschichtenerzählerin die Worte verliert? Die neunundzwanzigjährige Ida wird von einer kreativen Blockade geplagt. Ohne Buchverkäufe kein Geld. Um sich ihren bescheidenen Lebensunterhalt zu finanzieren, nimmt sie einen Job als Haushaltshilfe bei einer älteren Dame an. Sie hofft, dort auch ihre Worte wiederzufinden, um sich aus dieser Krise zu befreien. Tatsächlich verbergen sich in dem großen Haus viele Geschichten. Die Hausherrin Ottilie Selig ist eine eigenbrötlerische Bücherliebhaberin mit „löchrigen Gedanken“. Lange hat es bei ihr keine der Haushälterinnen ausgehalten, doch die junge Autorin, wie sie Ida nennt, gelingt es, zu Ottilie durchzudringen. Wie sie das schafft, wird nicht verraten. Jedenfalls bringt Ida nicht nur frischen Wind in das papierne Anwesen (ja, es heißt wirklich so), sondern auch in das anliegende Dorf.

Katharina Seck´s Schreibstil ist „papierleicht“, träumerisch und voller bildhafter Beobachtungsgabe und Metaphern. Es wird ein geheimnisvoller Ort kreiert, indem sich die Geheimnisse in Ruhe entfalten können. Diese Schreibweise passt perfekt zu Ida´s sanftem Wesen, wobei sie großes Durchhaltevermögen beweist und einfühlsam und zuversichtlich auf ihre Mitmenschen einwirkt. Mir hat besonders gefallen, wie Ida das Vertrauen von Ottilie gewinnt und mit ihrer Demenz umgeht. Es ist ein Roman, den man einfach auf sich wirken lassen kann. Er ist zwar ein wenig vorhersehbar, dass macht aber sogar den Reiz aus. Es gibt ein paar Zitate und Verweise auf bekannte Klassiker, wie «Die unendliche Geschichte» oder «Der Herr der Ringe». Geschichten, die nicht nur Ida viel bedeuten. Idas Leidenschaft für Bücher und Geschichten ist eine große Freude für alle, die ebenso empfinden. Denn „(…) dass Menschen Geschichten lieben, in welcher Form auch immer, ist ein“ unausgesprochenes Naturgesetz. Ein schönes Buch über die heilsame Kraft von Geschichten und Freundschaft.
Ida und Ottilie 2024-04-21 16:31:00
von PeLi
Ida, eine junge Autorin , steckt mitten in einer Schreibblockade. Um aus ihrer finanziell schwierigen Situation herauszukommen, nimmt sie einen Job als Haushaltshilfe bei einer älteren Dame an. Ottilie, so heißt ihre neue Arbeitgeberin, ist ziemlich schweigsam und hat durch ihre schwierige Art schon alle vorherigen Hausangestellten nach kurzer Zeit in die Flucht geschlagen.
Auch zu Ida ist die alte Dame anfangs sehr abweisend und das große Anwesen wirkt zunächst auch alles andere als einladend. Ida , die das Geld dringend braucht und auch die leise Hoffnung hat, in der Abgeschiedenheit dieses Ortes ihre verloren gegangenen Worte wiederzufinden , bleibt trotz der düsteren Umgebung , schnappt sich Putzmittel und Schrubber und macht sich an die Arbeit, um das riesige Haus wenigstens optisch etwas gemütlicher aussehen zu lassen.
Beim Stöbern fällt ihr schnell auf, warum Ottilies Zuhause von jedem nur als "das papierne Anwesen" bezeichnet wird. Und sie findet außerdem jede Menge kleine Schätze aus Ottilies langem Leben und lernt die alte Dame so nach und nach immer besser kennen. Und auch Ottilie kommt mit der Zeit immer ein Stückchen weiter aus ihrem Schneckenhaus und so kommen sich die beiden Frauen mit jedem Tag ein kleines bisschen näher.

Eigentlich gefiel mir dieses Buch ganz gut, obwohl es zwischendurch so einige Längen hatte und man manchmal das Gefühl hatte, es geht einfach nicht voran. Mit Ida wurde ich leider auch nicht so ganz warm, ich fand ihr Eindringen in Ottilies Privatsphäre teilweise schon sehr übergriffig Und was mich leider auch etwas störte, waren solche Bezeichnungen wie "die Dorfbewohnenden" statt Dorfbewohner ( mag korrekt sein, aber für mich hört sich das irgendwie seltsam an) oder solche Sätze wie z.B. "sie fühlte sich wie eine Teilnehmende eines Teekränzchens", denn bei solchen Sätzen frage ich mich automatisch "warum bezeichnet sie sich selbst nicht als Teilnehmerin, sie ist ja eine Frau und muss in ihren eigenen Gedanken nicht gendern. Mich persönlich stören solche Dinge dann einfach beim Lesen. Und das waren ja auch nur zwei kleine Beispiele, in der Geschichte selbst fiel mir das mehrmals auf, dass die Autorin es wohl einfach ganz korrekt machen wollte und meiner persönlichen Meinung nach, dabei leider manches Mal übers Ziel hinausgeschossen ist.
Fantastische Geschichte 2024-04-08 12:30:00
Inhalt
Die Autorin Ida bekommt gerade nichts mehr zu Papier. Als das Geld langsam knapp wird, nimmt sie eine Stelle als Haushaltshilfe bei der Seniorin Ottilie an. Diese ist sehr abweisend und das Anwesen in einem schrecklichen Zustand. Doch Ida beginnt sich durchzugraben - durch all den Staub und die Abweisung - um ihre Worte wieder zu finden.

Meinung
Ich liebe, liebe, liebe einfach den Schreibstil von Katharina Seck. Ich kann darin absolut abtauchen. Und auch wenn es hier diesmal keine fantastische Welt war, habe ich mich doch wie in einer anderen Welt gefühlt. Das kleine Dörfchen in das Ida kommt, mit der eingeschworenen Dorfgemeinschaft und der einsamen Ottilie in ihrem außerhalb liegenden Papiernen Anwesen fühlt sich doch ein wenig magisch an. Man erkundet gemeinsam mit Ida das Haus mit seinen vielen Räumen und noch mehr Büchern und Geschichten, das Dorf, die Menschen und die Vergangenheit. Ich war neugierig was in der Vergangenheit passiert ist und wurde zwischendurch ganz traurig und am Ende versöhnt.
Ganz besonders mochte ich auch die Geschichte, die innerhalb der Geschichte erzählt wird. Denn irgendwann beginnt Ida Ottilie eine Geschichte zu erzählen. Sie verbindet die beiden, hält Ottilie in der Gegenwart und soll Ida dabei helfen ihre Worte wiederzufinden.

Außerdem schafft es Katharina Sack mit ganz außergewöhnlichen und berührenden Worte Ottilies Vergessen zu beschreiben. Es ist ganz bedrückend mitzuerleben wie die „Lücken zwischen den Gedanken“ immer größer werden, aber auch sehr beeindruckend, wie Ida seinen weg findet damit umzugehen.

Es ist wirklich eine ganz besondere Beziehung zwischen Ida und Ottilie. Sie sind zwei eigenwillige, manchmal ganz gegensätzliche und dann doch wieder sehr ähnliche Charaktere. Sie teilen ihre Liebe zu Geschichten und die eher in sich gekehrte Art.

Fazit
Wie erwartet und erhofft wieder mal eine ganz fantastische Geschichte!