bobo123
empfiehlt:
von Assata Frauhammer
Das bunte Cover gibt den Eindruck, dass es um ein Geschichtenbuch handelt. Es ist stattdessen ein relativ ausführliches Sachbuch für Kinder ab acht Jahren. Im Buch wird das Konzept "Gerechtigkeit" gründlich in der Breite und Tiefe untersucht. Durch zahlreiche Fragen werden Kinder aufgefordert zu überlegen, was fair ist, und in welchen Umständen unsere normale Vorstellung von "fair" nicht optimal ist. Die unterschiedlichen Aspekte der Gerechtigkeit werden durch Ideen von bekannten Philosophen erläutert.
Das Buch bespricht ziemlich ernste Themen wie Gerechtigkeit auf der Arbeit, soziale Gerechtigkeit und welche Rolle Steuern dazu spielt, die Todesstrafe, usw. Manche Stellen sind recht trocken und ich glaube, dass auch Kinder im Zielalter Hilfe brauchen werden, um alles zu verstehen. Das Buch ist aber als Sachbuch total geeignet, besonders wenn man als Erwachsene die komplexen Konzepte erklären will.
drachenzahn
empfiehlt:
von Assata Frauhammer
Das Buch „Voll ungerecht“ ist ein tolles Sachbuch, das auf informative und lustige Weise das Thema Gerechtigkeit für Kinder verständlich erklärt und sie zum Nachdenken anregt. Was bedeutet überhaupt das Wort und kann dieselbe Sache für den einen gerecht und für den anderen ungerecht sein? Und warum?
Das Buch besteht aus zahlreichen kurzen Kapiteln von 2 bis 4 Seiten, in denen jeweils ein spezifischer Aspekt von Gerechtigkeit betrachtet wird. In den ersten Abschnitten wird zunächst der Begriff als solches dargelegt. Im Mittelteil finden sich auch ein paar philosophische Konzepte wie etwa Rawls Schleier des Nichtwissens oder die römische Göttin Justitia. Ab der Mitte beschäftigt sich das Buch beinahe ausschließlich mit rechtlichen Fragen in der Arbeit, im sozialen Leben (z.B. Teilhabe, Steuern) und auf globaler Ebene (z.B. fairer Handel).
Neben den teilweise recht trockenen Erklärungen befindet sich auf jeder Seite ein anschaulicher Comic, der versucht die Themen für die Kinder greifbarer zu machen. Dabei nimmt das Buch selbst keine Position ein. Der Leser kann sich selbst eine Meinung bilden, was er in dieser Situation persönlich für gerecht oder ungerecht hält.
Der Band ist wirklich sehr interessant, da er auch die Vielfalt des Themas sichtbar macht. Die Beispiele sind zudem kurzweilig und bieten jede Menge Gesprächsanlässe. Ich selbst hätte mir noch mehr solche Beispiele gewünscht, da mir manche Thematiken dann doch etwas zu trocken herübergebracht wurden. Insgesamt handelt es sich dennoch um ein schönes Nachschlagewerk über Gerechtigkeit.
Sago
empfiehlt:
von Assata Frauhammer
Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch auch Erwachsene so sehr zum Nachdenken anregen würde. Was sind überhaupt die Voraussetzungen, damit sich die Frage von Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit stellt? Hier braucht es zunächst etwas, von dem nur eine begrenzte Menge vorhanden ist. Anders als zum Beispiel bei schlechtem Wetter muss die Möglichkeit bestehen, etwas zu verändern. Und letztendlich beginnt alles damit, dass man erst einmal Vergleiche anstellt. Sehr kluge, fast schon philosophische Betrachtungen, über die man sich zusammen mit Kindern ab acht Jahren hier Gedanken machen kann. Sind Fairness und Gerechtigkeit eigentlich identisch? Darf ich Ungleiches ungleich behandeln? Die Streifzüge durch Familie, Sport, Steuern, Menschenrechte, Klima usw. wandern vom Kleinen zum Großen und werden durch bunte, divers angelegte Zeichnungen aufgelockert und veranschaulicht. Sehr gelungen ist bereits das Cover, auf dem drei Kinder eine Pizza sehr ungleich unter sich aufteilen. Und was ist eigentlich mit dem anscheinend leer ausgehenden, bettelnden Haustier;-)
Anndlich
empfiehlt:
von Assata Frauhammer
Voll ungerecht! Von Assata Frauhammer beschäftigt sich kindgerecht mit dem Thema (Un-)Gerechtigkeit. Auf jeweils zwei bis vier Seiten, wird dabei ein anderer Fokus auf das Thema gelegt. Von der Bedeutung des Wortes ‚gerecht’, zur Fairness im Sport, den Menschenrechten, dem Fairen Handel oder der Generartionsgerechtigkeit findet sich alles in diesem Buch.
Trotz der kindgerechten Darstellung ist der Informationsgehalt sehr hoch, sodass vor allem noch die Jüngeren das Buch mit Sicherheit nicht als Abendlektüre genießen können. Doch durch die vielen Abschnitte und Feinheiten in den Unterscheidungen, ist Voll ungerecht! super geeignet, um Abschnittsweise gelesen und verstanden zu werden. Außerdem kann es auch ein kleiner Schatz für den (Grund-)Schulunterricht sein, indem man sowohl das Buch, aber auch einzelne Seiten hervorragend thematisieren kann.
Unterstützt wird das Schriftliche, durch tolle und inklusive Zeichnungen der Illustratorin Meike Töpperwien.