1000 Jahre Freud und Leid

1000 Jahre Freud und Leid

von Ai Weiwei

€ 18,50

Hardcover

versand- oder abholbereit in 48 Stunden

Erinnerungen
2021 Penguin Verlag München
416 Seiten
mit vielen Abbildungen und Farbbildteil
36 mm x 162 mm
Sprache: Deutsch
978-3-328-60231-6

Besprechung

»Man merkt in diesen Memoiren, wie ernst es Ai Weiwei ist. Was für ein tief moralischer Künstler er ist. Es ist absolut erschütternd, aufregend und faszinierend, das zu lesen.« Daniel Kehlmann, radioeins »Die Literaturagenten«

Langtext

Einer der größten Künstler unserer Zeit erzählt sein Leben vor dem Hintergrund der Geschichte Chinas

Ai Weiwei gehört zu den bekanntesten Künstlern unserer Zeit. In »1000 Jahre Freud und Leid« schildert er erstmals seinen außerordentlichen künstlerischen Werdegang vor dem Hintergrund der Geschichte seiner Familie in China. Schon als Junge erlebte er die Verbannung und Demütigung seines Vaters Ai Qing, einst ein Vertrauter Maos und Chinas einflussreichster Dichter, der im Zuge der Kulturrevolution als »Rechtsabweichler« gebrandmarkt wurde. Diese Erfahrungen prägten Ai Weiweis Schaffen und seine politischen Überzeugungen. Er beschreibt die schwierige Entscheidung, seine Familie zu verlassen, um für ein Kunststudium in die USA zu gehen, wo er sich u. a. mit Allen Ginsberg anfreundete und künstlerische Inspiration fand. Offen erzählt er von seinem Aufstieg zu einem Star der internationalen Kunstwelt, der aufgrund seiner Menschenrechtsaktivitäten jedoch immer stärker ins Visier des chinesischen Regimes geriet, das ihn schließlich 2011 mehrere Monate inhaftierte. Die sehr persönlichen und vom Künstler selbst reich illustrierten Erinnerungen geben nicht nur einen fesselnden Einblick in Ai Weiweis Leben und Arbeiten, sie sind zugleich Mahnung, die Meinungsfreiheit immer wieder neu zu verteidigen.

Zeitgleich erscheint eine deutsche Ausgabe von Gedichten seines Vaters Ai Qing, »Schnee fällt auf Chinas Erde«, ISBN 978-3-328-60242-2.

Ausstattung: mit vielen Abbildungen und Farbbildteil


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Hardcover
Erinnerungen
2021 Penguin Verlag München
416 Seiten
mit vielen Abbildungen und Farbbildteil
36 mm x 162 mm
Sprache: Deutsch
Übersetzt von: Norbert Juraschitz; Elke Link
978-3-328-60231-6


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Ai Weiwei, geboren 1957 in Peking, gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Seinen internationalen Durchbruch erlebte er 2007 mit seiner Teilnahme an der Documenta 12. Der Menschenrechtsaktivist und Regimekritiker nahm 2015 nach der Aufhebung eines Reiseverbots eine Gastprofessur an der Akademie der Künste in Berlin an, wo er danach mehrere Jahre lebte. 2019 zog er mit seiner Familie nach Cambridge in England. Norbert Juraschitz, geboren 1963 in Bergenweiler, hat in Tübingen und Wien Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert. Er lebt in Tübingen und übersetzt historische und politische Sachbücher aus dem Englischen und Russischen, u. a. von Christopher Clark, Henry Kissinger, Kristina Spohr, Jung Chang und Ai Weiwei. Elke Link, geboren 1962 in Erlangen, hat in München und Canterbury studiert. Sie lebt in Berg am Starnberger See, wo sie zeitgenössische und klassische Literatur aus dem Englischen und Amerikanischen übersetzt. Für ihre Übersetzung des Romans "Silas Marner" von George Eliot erhielt sie gemeinsam mit Sabine Roth 1997 den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur.

Ein unglaubliches Leben 2021-12-31 11:01:00
Das Buch ist eine Doppelbiografie. Vor dem Hintergrund der jeweiligen politischen Regime in China, wird einerseits die Biografie des Vaters, Ai Quing erzählt, der die erste Hälfte Buches gewidmet ist. Dann erzählt Ai Weiwei seine eigene Lebensgeschichte. Anlass für diese Niederschrift ist seine Inhaftierung 2011, um seinem Sohn von sich und seinem Vater zu erzählen, sollte er nicht wieder aus dem Gefängnis entlassen werden.

Bereits sein Vater war ein berühmter Dichter Chinas. In der Mao-Diktatur wurde er als „Rechtsabweichler“ verfolgt und in die Verbannung nach „Klein-Sibirien“ geschickt. Ai Weiwei wuchs deshalb unter widrigsten Umständen auf: sein Vater musste Latrinen putzen, gemeinsam lebten sie in einem Erdloch.

Für den Aktivisten und Konzeptkünstler Ai Weiwei ist der Widerstand gegen das politische Regime in China zur Lebensaufgabe geworden; darin findet er auch seine Inspirationen für seine Kunst. So ist seine Biografie und Kunst unmittelbar mit den Repressionen des Landes verbunden.

Das Buch ist nicht nur eine(Doppel-)Biografie, es bringt auch die politische Geschichte Chinas näher, mit all den Widrigkeiten und Abscheulichkeiten der vergangenen und aktuellen politischen Akteure. Ai Weiwei erzählt das alles ganz unaufgeregt, wie Millionen von Menschen in China einer Willkür von Politik ausgesetzt sind.

Unglaublich detailreich und lesenswert wird die Geschichte Chinas der letzten hundert Jahre an Hand dieser beiden Personen, Vater und Sohn, erzählt.