Totenhaus

Totenhaus

von Bernhard Aichner

€ 20,60

Hardcover

versand- oder abholbereit in 48 Stunden

Thriller
2015 btb
416 Seiten
220 mm x 146 mm
Sprache: Deutsch
978-3-442-75455-7

Besprechung

"Bernhard Aichner schreibt rasant. Sein atemloser Stil mit kurzen, prägnanten Sätzen sorgt für Tempo und Spannung." Kester Schlenz, stern

Langtext

Bei einer Exhumierung auf einem Innsbrucker Friedhof werden in einem Sarg zwei Köpfe und vier Beine gefunden. Schnell wird klar, dass es sich um ein Verbrechen handeln muss, dass hier die Leichenteile eines vor einem Jahr spurlos verschwundenen Schauspielers liegen. Nur eine Person kommt als Täterin in Frage: die Bestatterin, die die Verstorbene damals versorgt und eingebettet hat. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Brünhilde Blum den Schauspieler getötet hat. Doch die ist wie vom Erdboden verschluckt ...


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Hardcover
Thriller
2015 btb
416 Seiten
220 mm x 146 mm
Sprache: Deutsch
978-3-442-75455-7


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Bernhard Aichner (geb. 1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck/Österreich. Aichner schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. "Totenhaus" ist die Fortsetzung des Thrillers "Totenfrau", für den er begeisterte Kritiken erntete, er stand damit sowohl in Österreich als auch in Deutschland auf der Bestsellerliste, der Roman wurde in elf Länder verkauft, eine sechsteilige Fernsehserie ist in Vorbereitung

Unkonventioneller Thriller mit Sogwirkung 2015-09-07 01:33:00
"Totenhaus? ist der zweite Band der Trilogie rund um die Bestatterin Blum. Es empfiehlt sich, den Vorgänger ?Totenfrau? zuvor zu lesen, da der 2. Band an das Geschehen dort anknüpft. Wesentliches wird zwar zusammengefasst, aber es fällt sicher leichter, sich in Blum hineinzudenken, wenn man die Vorgeschichte kennt. Ohne Kenntnis derselben könnte die Protagonistin etwas blass, der Plot vielleicht etwas dünn erscheinen.
Nachdem ich schon von ?Totenfrau? begeistert war, hat mich auch der zweite Band aus Aichners Feder wieder fasziniert. Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, doch genau dies gefällt mir ausgesprochen gut. Ich war gleich in der Geschichte drin. Der Prolog beschreibt eine scheinbar aussichtslose Situation Blums und ich hatte gleich richtig vermutet, dass die Geister der Vergangenheit dahinter stecken. Blum hat nämlich 5 Menschen auf dem Gewissen, deren sterbliche Überreste sie Särgen Verstorbener beigelegt hat. Bei einer Exhuminierung auf dem Innsbrucker Friedhof werden in einem Sarg 2 Köpfe und 4 Beine gefunden. Nach Blum wird gefahndet und sie sucht Unterschlupf in einem Hotel, das seine ganz eigene Geschichte hat.
Mehr möchte ich hier gar nicht verraten, da die Gefahr besteht, zu viel preiszugeben ? gerade auch wenn der 1. Band nicht bekannt ist. Ich kann nur sagen, dass mich Aichners Thriller wieder einmal restlos begeistert hat und ich nun dem Erscheinen des dritten Bandes ungeduldig entgegen hibbel. Die Spannung baut sich etwas langsamer auf als gewohnt, dennoch konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Das Geschehen hat mich ganz in seinen Bann gezogen. Mit der Bestatterin Blum hat Aichner einen eigenwilligen und recht schrägen Charakter geschaffen, der gleichzeitig fasziniert und abstößt.
Gerne empfehle ich das Buch weiter, an dem Thrillerfans mit einer gewissen Offenheit für Unkonventionelle sicher ihre wahre Freude haben werden.
Langwierig und ohne richtige Spannung 2015-09-06 17:04:00
von
Die Bestatterin Blum kann immer noch nicht glauben, was sie sieht. Sich selbst, plastiniert und auf einem Zebra sitzen. Und dann werden plötzlich Leichtenteile gefunden, in Särgen, die sie unter die Erde gebracht hat. Sie muss fliehen aber der Ort, an dem sie Zuflucht sucht, ist keineswegs das Paradies auf Erden, wie sie ursprünglich gedacht hat.

Totenhaus ist der zweite Band, in dem es um die Bestatterin Blum geht. Ich habe das erste Buch nicht gelesen und vielleicht fehlt mir deswegen ein bisschen der Kontext, aber richtig fesseln konnte mich Bernhard Aichner mit seiner Geschichte nicht. Dies lag zum einen am Schreibstil. In den ersten Kapiteln fand ich es noch spannend, dass der Autor viele Wiederholungen, Aufzählungen, Listen benutzt, um die aufgewühlte Gefühlswelt von Blum zu beschreiben. Dann wurde es anstrengend. Nach ungefähr der Hälfte, musste ich das Buch zur Seite legen und eine Woche Pause einlegen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Ich habe es geschafft, den Roman zu beenden, aber ich musste mich durch die letzten Kapitel quälen.

Durch den merkwürdigen Schreibstil kommt leider keine richtige Spannung auf. Leute werden umgebracht, es werden Fragen aufgeworfen, aber die Antworten haben mich wenig interessiert. Vielleicht lag dies auch daran, dass mir alle Figuren immer blass erschienen. Ich weiß noch viel zu wenig über Blum. Durch den komischen Stil erschien sie mir fremd und das hat sich auch das ganze Buch über nicht geändert. Da ist eine Hauptfigur, die nicht menschlich wirkt. Was mir fehlte waren kleine Details, irgendetwas, das normale Menschen tun. So konnte ich mich nicht mit ihr identifizieren und ihr Schicksal hat mich immer weniger interessiert.

Vielleicht muss man den ersten Band gelesen haben, um Totenhaus gut zu finden. Ich rate jedenfalls allen, sich erst mal die Leseprobe anzugucken und dann zu entscheiden, ob dieses Buch lesenswert erscheint oder nicht.
Gelungene Fortsetzung 2015-09-04 11:36:00
von
Mit "Totenhaus" hat Bernhard Aichner den zweiten Teil seiner Trilogie um die etwas schräge Bestatterin Blum herausgebracht. Der erste Band "Totenfrau" war eines meiner Lesehighlights, sowohl was den Schreibstil als auch die Intensität der Handlung und Personen betraf. Deswegen war ich auf die Fortsetzung wirklich sehr gespannt. Es geht auch schon im Prolog heftig los, eine spätere Szene wird vorweggenommen und meine Neugier war geweckt. Wie konnte sich Blum in diese ausweglose Situation bringen?

Das Leben von Blum scheint nach den den Ereignissen aus Teil 1 in ruhigen Bahnen zu verlaufen, bis auf den Tag an dem sie ein Foto einer plastinierten Leiche in einer Zeitschrift entdeckt. Ein Kunstwerk, das eine Symbiose aus Frau und Zebra zeigt. Eine Frau, die Blums Gesichtszüge trägt. Blum wird völlig aus der Bahn geworfen, sie muss unbedingt wissen, was es mit dieser Frau auf sich hat, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Bei ihren Nachforschungen bringt sie sich Lebensgefahr, da ihre Vergangenheit inzwischen aufgeflogen ist steht sie jetzt auch noch auf der Fahndungsliste der Polizei.

Der Autor ist im zweiten Teil seinem Schreibstil treu geblieben, der etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber sehr intensiv wirkt. Schon nach den ersten Seiten war mir die Handlung aus Teil 1 wieder präsent. Wobei es aus meiner Sicht unerlässlich ist, den ersten Teil zu kennen. Ohne das Vorwissen um Blums Charakter und der Ereignisse, die sie zu der Frau gemacht haben die sie jetzt ist, dürfte es schwer sein, sich in die Handlung einzufinden oder Nähe zu Blum aufzubauen. Denn Blum ist eine Ausnahmeprotagonistin, eine etwas verschrobene Frau, die trotz ihrer Morde nicht unsympathisch rüberkommt. Ihr Handeln war teilweise schwer nachzuvollziehen, mehr als einmal dachte ich "Blum, denk doch erst mal nach bevor du handelst".

Die Geschichte ist teilweise hart an der Grenze des Ertragbaren, schockierend. Ein neuer, absolut kranker Charakter spielt eine wichtige Rolle und natürlich gibt es auch wieder einige Tote. Die Handlung spielt teilweise in einer wirklich abgedrehten Location, die mich an "Shining" erinnert hat und Gänsehaut erzeugt. Hier hatte ich Kopfkino vom Feinsten.

Spannungstechnisch hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen, auch wurden für mein Empfinden nicht alle Fragen geklärt. Auf den dritten Teil bin ich jedenfalls gespannt.

Fazit: Etwas schwächerer Teil als der erste, trotzdem lesenswert und ein Leseerlebnis. Wer einen Thriller abseits des Mainstream lesen möchte ist hier gut beraten.