Der Vogelgott

Der Vogelgott

von Susanne Röckel

€ 22,00

Hardcover

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Roman. Ausgezeichnet mit dem Tukan-Preis 2018
2018 Jung und Jung
272 Seiten
190 mm x 130 mm
Sprache: Deutsch
978-3-99027-214-5

Kurztext / Annotation

Merkwürdige Kulte und Mythen, archaische Schrecken und Albträume: Unwiderstehlich führt uns Susanne Röckel in unheimliches Gelände.

Langtext

Hier hat eine große Erzählerin aus einer grimmigen Geschichte einen grandiosen Roman gemacht. Die Mitglieder einer wissenschaftlich orientierten Familie werden durch eine zufällige Entdeckung auf einem Kirchenbild in den schwer durchschaubaren Mythos eines Vogelgottes hineingezogen - mit einem Sog, dem sie so wenig widerstehen können wie der Leser dieser Geschichte. Spätestens als sich herausstellt, dass dieser Mythos eben nicht nur ein Mythos ist. Es ist eine sagenhafte, aber elende Gegend dieser Erde, wo die Verehrer des Vogelgotts leben, die ihm allerdings weniger ergeben als vielmehr ausgeliefert zu sein scheinen. In diesem unwiderstehlichen Roman entpuppt sich eine geheime Welt als die unsere, in der die Natur ihre Freundschaft aufkündigt und wir ihrer Aggression und Düsternis gegenüberstehen. Das ist nicht die übliche Jung und Jung Literatur, werden manche denken. Beim Lesen und vor allem Weiterlesen fragt man sich, warum man das Buch nicht aus der Hand legen kann, zumal hier nicht mit altertümlichen Spannungselementen gearbeitet wird.


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Hardcover
Roman. Ausgezeichnet mit dem Tukan-Preis 2018
2018 Jung und Jung
272 Seiten
190 mm x 130 mm
Sprache: Deutsch
978-3-99027-214-5


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Röckel, Susannegeboren 1953 in Darmstadt, studierte Romanistik und Germanistik in Berlin und Paris, lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin (Paula Fox, Antonia S. Byatt, Irène Némirovsky, Joyce Carol Oates u.a.) in München. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Mara-Cassens-Preis 1998, Tukan-Preis 1999.

Buchhändlerempfehlung

TestleserIn Höchst aus unserer Buchhandlung empfiehlt dieses Buch:

Mythos oder Realität WORUM GEHT'S? Der Vogelgott schwebt bedrohlich über Familie Weyde. Jedem begegnet er auf seine Weise - immer unheimlich und immer begleitet von einem widerwärtigen Geruch gepaart mit einer Ausstrahlung, der sie sich nicht entziehen können. Jedem der ihm begegnet erfährt unwiderruflich etwas, das Leben völlig verändert – am Ende bleibt nichts wie es war. WAS MACHT DAS BUCH BESONDERS? Auf sprachlich hohem Niveau erschafft Susanne Röckel eine Welt in nicht allzu ferner Vergangenheit in der sich ein bedrohlicher Mythos als Realität entpuppt. Dabei ist "Der Vogelgott" kein klassischer Grusel mit Gespenstern oder einem menschlichen Gegenspieler. Stattdessen spielt Röckel gekonnt mit dem unterschwellig Unheimlichen. So werden sowohl der Vogelgott als auch "reale" Personen auf eine auffällig ähnliche Weise beschrieben: unangenehmer Gestank und eine einnehmende Ausstrahlung. Der Roman ist in drei Kapitel - je eines für die drei Kinder - und einen Prolog - für den Vater der Kinder - gegliedert. Da alle Handlungsstränge annähernd im selben Zeitraum stattfinden, wird der aufmerksame Leser immer wieder Überschneidungen zwischen den Kapiteln finden. Trotzdem sind die Handlungen klar voneinander getrennt. Dadurch wird der Vogelgott-Mythos äußerst vielschichtig. Obwohl Röckels Geschichte nicht als leichte Lektüre einzustufen ist, wird es dem Leser schwer fallen das Buch aus der Hand zu legen, insbesondere da es immer wieder zu kleinen oder größeren Schock- bzw. Nervenkitzel-Momenten kommt. Genau wie der Mythos irritiert und vereinnahmt das Buch den Leser und am Ende möchte man, genau wie die Protagonisten, einfach Nachforschungen anstellen und herausfinden, ob alles tatsächlich nur eine Geschichte in einem Buch ist...

Alle Buchtipps von TestleserIn Höchst

Mythologie, Kult, Wahn? 2018-11-07 22:16:00
"Der Vogelgott" ist auf der Shortlist des deutschen Buchpreises 2018. Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht: was hat es mit dem Vogelgott-Kult auf sich?

Die Sprache von Susanne Röckel ist einfach nur wunderbar. Anschaulich, lebendig, aber trotzdem schnell und flüssig zu lesen. Es passiert eigentlich nicht viel, aber das hat es in sich. Eine düster-schaurige und bedrohliche Grundstimmung beherrscht den gesamten Roman.

Man liest im Prolog den tagebuchartigen Auszug des Ornithologen Konrad Weyde, der in einem nicht genannten Teil der Welt einen unbekannten Greif fangen und präparieren will.
Der Hauptteil der Geschichte handelt dann, zeitlich später angesetzt, von seinen drei erwachsenen Kindern Thedor, Dora und Lorenz und man erfährt deren Lebensgeschichten, die alle drei auf andere Art und Weise mit dem Kult des Vogelgottes in Berührung kommen und in dessen Bann gezogen werden. Viel mehr möchte ich darüber gar nicht verraten. Jeder Abschnitt der drei Geschwister beinhaltet einen anderen Sprachstil.

Die Geschichte ist surreal, düster und beklemmend und beinhaltet viel Mystisches, Religiöses, und Aberglaube. Doch der Plot ist schwammig, man fischt im Dunkeln und es gibt keine schlüssige Auflösung.
Die Autorin schafft es mit ihren vagen Andeutungen und dem Fehlen einer vollständigen Auflösung den Leser zu verwirren; dies lässt jedoch Freiraum für Spekulationen und Platz für eigene Gedanken.
Das Buch liest sich richtig gut, aber am Ende ist man als Leser genauso ahnungslos wie zu Beginn.
Vielleicht will die Autorin die Unruhe heutzutage, die Suche nach Höherem und das Streben nach Aufklärung alles Unbekannten näher bringen. Ich bin auch so ein Mensch - ich brauche eine schlüssige Auflösung, um mit dem Ganzen ordentlich abschließen zu können. Deshalb ist meine Meinung über dieses Buch etwas zwiegespalten. Trotzdem hat es mir gut gefallen.
Ein passendes Zitat aus dem Buch lautet: "Aber selbst der gute Dr. Andrae weiß, dass die bequeme Teilung der Welt in Wirklichkeit und Wahn nicht aufgeht."


Fazit:
Schaurig, düster und beklemmend, in einer wundervollen Sprache geschrieben. Doch auch schwammig, ohne eindeutige Aufklärung.