Auf gegen Napoleon!

Auf gegen Napoleon!

von Alexandra Bleyer

€ 24,90

Hardcover

nicht lieferbar

Mythos Volkskriege
2013 Primus in Herder
264 Seiten
1 Karte
22.6 cm x 15.3 cm
Sprache: Deutsch
978-3-86312-022-1

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 1 Superheld und Weltbeherrscher: Napoleon und Europa Sohn und Überwinder der Revolution Napoleon und das Alte Reich Französische Hegemonie statt europäischem Gleichgewicht Massenheere und Volkskrieg 2 Wenn zwei sich streiten, freut sich Napoleon: Spanien Machtkämpfe in Madrid Napoleon und die Krone Spaniens Im Namen König Ferdinands und der spanischen Nation Nation im Krieg 3 Ein Vielvölkerstaat und der Nationalkrieg: Die Habsburgermonarchie 1809 Kriegsentschluss in Wien Die Außenpolitik am Vorabend des Krieges Preußens bedrängter König Für die Freiheit Europas Freikorps und Volksaufstände Wenn Mars versagt, rettet Venus Tirol Anno Neun 4 Von Moskau nach Paris: Europas Befreiungskampf als Gemeinschaftsprojekt Napoleon gegen Väterchen Frost Deutschland durch Deutsche befreien Der preußische König rief, als die Russen kamen Möge jeder Deutsche sich anschließen Europa gegen Napoleon Spaziergang nach Paris 5 Der Kampf um die öffentliche Meinung: Kriegspropaganda Sender, Empfänger und Vermittler Propaganda als psychologische Kriegsführung Mobilisierung zum Krieg Wir gegen die anderen Steht auf! Untersteht euch! 6 Zwischen Gleichgültigkeit und Begeisterung: das Volk in den Volkskriegen Leben mit dem Krieg Nation in Waffen Existenzkampf Kein Sturm bricht los Heimchen am Herd, Amazone auf dem Schlachtfeld Freund oder Feind 7 Der Mythos vom Befreiungskrieg: Was vom Volkskrieg übrig blieb Anhang Dank Anmerkungen Literaturverzeichnis

Kurztext / Annotation

Alexandra Bleyer geht in ihrem Buch auf den spanischen Unabhängigkeitskrieg, den österreichischen Nationalkrieg, den vaterländischen Krieg Russlands sowie die deutschen Befreiungskriege ein.

Hauptbeschreibung

Die Befreiungskriege gegen das napoleonische Frankreich (1813-1815) jähren sich zum 200. Mal – Anlass für eine neue, gesamteuropäische Darstellung. Alexandra Bleyer geht in ihrem Buch auf den spanischen Unabhängigkeitskrieg, den österreichischen Nationalkrieg, den vaterländischen Krieg Russlands sowie die deutschen Befreiungskriege ein. Welche Parallelen und welche Unterschiede bestanden? Welche Wechselwirkungen lassen sich feststellen? Die antinapoleonischen Kriege wurden als »Volks- und Meinungskriege« geplant und geführt. Man wollte den übermächtigen Gegner mit seinen eigenen Waffen schlagen: Nationalkrieg und Propaganda. Aber kann man überhaupt von »Volkskriegen« sprechen? Provokant gefragt: Wie viel Volk steckte in den Volkskriegen? Jenseits aller späteren Mythisierung und Legendenbildung sucht Alexandra Bleyer herauszufinden, was die Menschen tatsächlich bewegte und wie weit die Propaganda wirksam war.

Zitat aus einer Besprechung

"Sehr gut lesbar." napoleon-online.de "Ein sehr informatives Buch über die Zeitspanne der napoleonischen Herrschaft über Europa, die vor 200 Jahren zu Ende ging und in ein restauratives, reaktionäres "System Metternich" mündete. Die Historikerin entzaubert in leichter Sprache den Mythos vom Volkskrieg und zeigt aufschlussreiche Zusammenhänge auf. Sehr gut auch das Kapitel zur Kriegspropaganda, die beide Seiten gezielt einsetzten, wenn auch hier Napoleon der große Lehrmeister war. Insgesamt ein empfehlenswertes Buch." geschimagazin.wordpress.com "Erzählt anschaulich und lehrreich über die Götterdämmerung Napoleons in Europa. Und einmal mehr davon, mit welchen Tricks und Finten Geschichte geschrieben wird." Deutschlandradio


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Hardcover
Mythos Volkskriege
2013 Primus in Herder
264 Seiten
1 Karte
22.6 cm x 15.3 cm
Sprache: Deutsch
978-3-86312-022-1

Autor

Alexandra Bleyer, geb. 1974, promovierte 2013 mit einer Arbeit zur österreichischen Kriegspropaganda des Jahres 1809. Das Zeitalter Napoleons und der Vormärz bilden einen Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Forschungen. Die Historikerin arbeitet als Sachbuchautorin und freie Journalistin.

Tolles Sachbuch! 2017-02-27 08:08:00
Die Historikerin Alexandra Bleyer beschäftigt sich in ihrem Buch mit der Frage ?Sind die Befreiungskriege gegen Napoleon wirklich Volkskriege, wie es uns die Propaganda weiß machen will? Oder sind es vielmehr von den jeweiligen Regierenden gesteuerte (manchmal auch ungewollte) kleinräumige Erhebungen von Menschen, die die Kriege und ihre Auswirkungen satt hatten??

Um diesem äußerst interessanten Thema näher treten zu können, muss erst die Ausgangslage analysiert werden.

Nach der Französischen Revolution und der Hinrichtung des Königspaars soll das revolutionäre Gedankengut in alle Welt getragen werden. Ganz klar, dass das den absolutistisch regierenden Monarchen in Europa nicht gefällt. Die Gegenmaßnahmen sind auch klar: Krieg gegen die Revolution und Wiederherstellung der alten Ordnung.
Doch hier macht ein ehrgeiziger General den Gegnern einen Strich durch die Rechnung: Napoleon Bonaparte. Er fegt mit seiner Armee, die er zuvor aus allen Bevölkerungsschichten Frankreichs ausgehoben hat, über Europa hinweg. Er erobert ein deutsches Fürstentum nach dem anderen, vertreibt die Machthaber und setzt Mitglieder seiner eigenen Familie als Regenten ein.
Gemeinsam mit seinen militärischen Erfolgen, die ihm den Nimbus des ?Unbesiegbaren? einbringen, benutzt er geschickt die Presse, bzw. deren Zensur, um kleine Siege größer und eventuelle Niederlagen ganz klein erschienen zu lassen. Seine täglichen Berichte von den Schlachtfeldern werden im ?Le Moniteur? veröffentlicht und verbreiten sich in Windeseile in ganz Europa.
Die wechselnden Allianzen, einzelne Separatfrieden und Uneinigkeiten in den verbündeten Herrscherhäusern zeigen die Zerrissenheit in Europas Herrscherhäusern. Langsam beginnt man Napoleons Kriegsberichterstattung zu kopieren und schönt die einzelnen Gefechte. Übertreibungen bei Truppenstärken, Verniedlichung der Verluste usw. sind an der Tagesordnung.

Von einem ?Volkskrieg? kann keine Rede sein, da es den Nationalismus wie er in Frankreich seit geraumer Zeit besteht, in den anderen Ländern nicht gibt. Deutschland ist in zahlreiche, kleine Herrschaftsbereiche unterteilt. Fürsten, Herzöge und Könige versuchen ihre Ansprüche mit und ohne Napoleon zu sichern. Selbst das Königreich Preußen ist noch lange nicht zu jener Größe herangewachsen, wie es (von den Preußen) gerne dargestellt wird. Die Habsburgermonarchie besteht aus vielen kleinen und größeren Gebieten (Erblande), die aus der geschickten Heiratspolitik der Vorgänger resultiert.

Alexandra Bleyer zeigt ein recht reales Bild der damaligen Zeit. Sie untermauert ihre Thesen mit Originalzitaten aus Briefen und Aktenvermerken. Es kommen sowohl Franzosen als auch alliierte Briefeschreiber zu Wort. Auch die Rolle der Schriftsteller(innen) im oft nicht von den Kriegshandlungen betroffenen Hinterland wird eingehend beleuchtet. So lesen wir häufig Lulu von Thürnheims und/oder Caroline Pichlers Briefwechsel ? beides wortgewaltige Damen der Habsburgermonarchie. In Deutschland versuchen die Literaten rund um Theodor Körner ein Hohelied auf die ?teutsche Tapferkeit? anzustimmen. Dieses praktizierte ?Deutschtum? führt manchmal zu rechten Auswüchsen. Adelige und Bürger, auf Grund der Erziehung meist der französischen Sprache mächtig, sind angehalten ausschließlich ?teutsche? Worte zu benutzen.

Die Conclusio dieses, 265 Seiten starken, Buches ist, dass das ?Volk? nur seine unmittelbaren Besitztümer verteidigt hat, diese dafür mit Zähnen und Klauen sowie Dreschflegel und Prügel. Die Bauern, Gewerbetreibenden usw. waren lediglich für einen temporären Verteidigungskampf in unmittelbarer Nähe ihres Besitzes zu gewinnen. Die weit entfernten Gebiete interessierten das Volk nicht.

Schreibstil und penible Recherche machen dieses Buch zu einem wertvollen Beitrag der Geschichte rund um die Napoleonischen Befreiungskriege. Für historisch Interessierte steht eine große Anzahl von weiterführender Literaturtipps im Anhang bereit.