Das Irrenhaus

Das Irrenhaus

von Michael Krüger

€ 22,90

Hardcover

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Roman
2017 Haymon Verlag
192 Seiten
211 mm x 133 mm
Sprache: Deutsch
978-3-7099-7252-6

Besprechung

"Das ist ein großartiger, melancholischer, kluger Roman über die Welt, in der wir leben, und die Absurditäten, die uns darin begegnen, die uns aber allzu oft viel zu normal erscheinen, um sie noch zu bemerken. Michael Krüger sieht sie und beschreibt sie ganz wunderbar." SWR-Lesenswert, Felicitas von Lovenberg "von scharfen, bisweilen überscharfen Beobachtungen, gewitzten Reflexionen und überraschend lyrischen Momenten" FAZ, Wolfgang Schneider "Michael Krüger schreibt mit Witz, Verve und leichter Hand." NZZ am Sonntag, Manfred Papst "Michael Krügers 'Irrenhaus' ist gesättigt mit Ironie und parodistischen Anspielungen und damit auch höchst amüsant. Denn natürlich weiss der Autor als langjähriger Verleger eine Menge zu erzählen über die Abgründe der schreibenden Zunft. Und Krüger, das zeigt sich auf jeder Seite, ist ein leichtfüssiger Erzähler, elegant und gescheit. Sein heiterer Skeptizismus ist eine grosse Wohltat und der schönste Ausweg aus dem 'Irrenhaus'." NZZ, Martin Zingg "Michael Krüger erzählt vom Scheitern, von Gescheiterten und der Fragilität des Seins. Sein 'Irrenhaus' ist ein Kuriositätenkabinett, das er mit kluger, wohltemperierter Stimme beschreibt." SZ-Magazin "Ein besonders feiner, ironischer, sowie melancholischer Betrachter menschlichen Treibens." Bayrischer Rundfunk, Bernhard Setzwein "Ein ironisches Spiel mit Lebensentwürfen" Hessischer Rundfunk, Sylvia Schwab "Eine schöne kleine Satire, eine launige Schnurre, die mit vielen literarischen Motiven spielt." Nürnberger Nachrichten, Wolf Ebersberger "brillanter, sprachmächtiger Fabulierer" NEWS, Heinz Sichrovsky "ein literarisches Kleinod" Wienerzeitung, Mathias Ziegler "... ein mit allen erzählerischen Wassern gewaschenes Vexierspiel, gespickt mit ironischen Späßen und bitterbösen Betrachtungen zur Zeit." Tiroler Tageszeitung, Joachim Leitner

Langtext

UNVERHOFFTE ERBSCHAFT IN MÜNCHNER PROMIVIERTELDieser Mann ist ein Glückspilz: Von der Tante einer Tante erbt er in bester Lage Münchens ein großes Mietshaus. Also hängt er seinen Job als Archivar an den Nagel, bricht alle Zelte ab und zieht in eine freie Wohnung seines neuen Hauses ein. Unter falschem Namen, versteht sich, immerhin will er dem Müßiggang frönen und sich nicht unnötig mit seinen Mietern herumschlagen. Da hat er die Rechnung ohne die illustre Nachbarschaft gemacht: vom unbeugsamen Derivatehändler und der notorisch einsamen Studienrätin bis zum Vorgänger in seiner Wohnung, ein Schriftsteller, der überall Spuren hinterlassen hat und immer noch sonderbare Post erhält. DER SCHRIFTSTELLER UND DIE STALKERINKurzerhand beschließt der Mann, in die Haut des ominösen Autors zu schlüpfen. Er kopiert dessen Schrift, trägt dessen Gedichte vor, eignet sich das Verhalten eines echten Schriftstellers an und erkundet, wie sich dieses neue Leben anfühlt. Bis eines Tages eine Nichte desselben vor der Tür steht, und kurz darauf eine Frau, die behauptet, er habe ihre Werke plagiiert und gestohlen. Was tun? Aus dem Einsamen wird ein Verfolgter. Als die Schlinge sich immer stärker zuzieht, plant er seine Flucht.WUNDERBAR HINTERSINNIGER UND HINREISSEND KOMISCHER ROMAN VON VERLEGERLEGENDE MICHAEL KRÜGERNach der "Turiner Komödie" und dem Erzählband "Der Gott hinter dem Fenster" legt Autor und Verlegerlegende Michael Krüger sein neues Prosawerk vor: ein vergnüglicher Roman, in dem er wunderbar hintersinnig und hinreißend komisch einen Käfig voller Narren mitten in München porträtiert. Zugleich erzählt er die Geschichte eines Mannes, der mit dem Glück, das ihm in den Schoß fällt, partout nichts anfangen kann ...


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Hardcover
Roman
2017 Haymon Verlag
192 Seiten
211 mm x 133 mm
Sprache: Deutsch
978-3-7099-7252-6


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Michael Krüger, geboren 1943 in Wittgendorf/Sachsen-Anhalt, lebt in München. Er war viele Jahre Verleger des Hanser Verlags und Herausgeber der "Akzente" sowie der "Edition Akzente". Er ist Mitglied verschiedener Akademien, u. a. Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, und Autor mehrerer Gedichtbände, Geschichten, Novellen, Romane und Übersetzungen. Für sein schriftstellerisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Peter-Huchel-Preis (1986), den Mörike-Preis (2006) und den Joseph-Breitbach-Preis (2010). Bei Haymon erschienen sein erster Erzählband "Der Gott hinter dem Fenster" (2015) sowie sein Roman "Himmelfarb" in einer Neuauflage bei HAYMONtb (2016), versehen mit einem aktuellen Nachwort des Autors.

Buchhändlerempfehlung

MMag. Katharina Huchler aus unserer Buchhandlung empfiehlt dieses Buch:

Wir kennen sie alle, unsere lieben Nachbarn... Insgeheim sind doch alle ein bisschen irre. Aber das ist kein Vergleich zu dem, was den namenlosen Ich-Erzähler in Michael Krügers Roman erwartet! Die Figuren scheinen Harold Pinters absurden Theaterstücken entsprungen zu sein: Da wittert der eine ein Riesengeschäft, indem er Friedhöfe zu Baugrund umwidmen und die Verstorbenen in kleinen Döschen in Kreisverkehr-Inseln einbuddeln will. Da opfert der ehrgeizig-verzweifelte Derivatehändler sprichwörtlich seine eigene Haut, um den großen Deal zu landen. Und dazwischen schwankt unsicher unser Protagonist, der sich über seine eigene Identität nicht im Klaren ist - und auch mal eine andere annimmt. Absurd, schräg und (bis auf die etwas überbordenden Zitate) toll erzählt!

Alle Buchtipps von MMag. Katharina Huchler

Der Wahnsinnige unter den Irren... 2018-08-23 12:48:00
Wir kennen sie alle, unsere lieben Nachbarn... Insgeheim sind doch alle ein bisschen irre. Aber das ist kein Vergleich zu dem, was den namenlosen Ich-Erzähler in Michael Krügers Roman erwartet!

Die Figuren scheinen Harold Pinters absurden Theaterstücken entsprungen zu sein: Da wittert der eine ein Riesengeschäft, indem er Friedhöfe zu Baugrund umwidmen und die Verstorbenen in kleinen Döschen in Kreisverkehr-Inseln einbuddeln will.
Da opfert der ehrgeizig-verzweifelte Derivatehändler sprichwörtlich seine eigene Haut, um den großen Deal zu landen.

Und dazwischen schwankt unsicher unser Protagonist, der sich über seine eigene Identität nicht im Klaren ist - und auch mal eine andere annimmt.

Absurd, schräg und (bis auf die etwas überbordenden Zitate) toll erzählt!
»Ich bin freier Philosoph.« 2016-12-28 15:23:00
»Das Irrenhaus« war mein erstes Buch von Michael Krüger und ich muss gestehen, dass ich vom Autor bisher auch noch nichts gehört habe. Glücklicherweise durfte ich hiermit nun eine Geschichte lesen, die mich einerseits gut unterhalten und andererseits zum Philosophieren gebracht hat.

Der (namenlose) Protagonist ist eher ein Mensch der einsamen Sorte, verbringt viel Zeit alleine, stellt sich die eine oder andere tiefsinnige Frage über das Leben und beschäftigt sich, zumindest am Anfang noch, ganz bewusst mit dem Thema Langeweile bzw. inwiefern man selbige aushält ...
In seinem Alleinsein bleibt natürlich viel Raum für Gedanken - tiefsinnige, aber zum Teil auch überflüssige und irre. Wobei man sagen muss, dass der eine oder andere wahnwitzige Gedanke bestimmt durch die Umgebung und die Leute in seinem Umfeld beflügelt wurde.

~ Ein Leergelassensein von der Welt, das wollte ich erreichen. ~
(S. 7)

Jedenfalls hat man schnell gemerkt, dass das Haus, das der Protagonist geerbt hat, nicht ganz das ist, was er erwartet hat. Es ist aufgefallen, dass die Bewohner - ausnahmslos alle - irgendwie einen an der Waffel haben. Jetzt könnte man vermuten, dass die Geschichte um den Ex-Archivar doch sicher recht amüsant zu lesen war! Das stimmt, war sie auch - zumindest zu großen Teilen. Die Bewohner waren allesamt eigenartige Vögel, der Schriftsteller, in dessen Wohnung der Protagonist nun wohnt, war ein in meinen Augen ganz besonders irres Exemplar. Es verwundert nicht, dass man in so einer Umgebung, und wenn man dann auch noch meint, man müsse das Leben des Vormieters führen, selbst ein wenig dem Wahnsinn verfällt.

~ Wir laufen alle in die Irre, dachte ich, aber wenn der einzige Unterschlupf für alle Irrenden mein Haus sein sollte, dann ist es ein Irrenhaus. ~
(S. 128)

Geschrieben ist »Das Irrenhaus« auf jeden Fall recht anspruchsvoll, also in einer gehobeneren Sprache und unter anderem auch in langen, verschachtelten Sätzen, mit denen ich manchmal meine Mühe hatte. Gefallen hat mir aber vor allem genau das: der Schreibstil, der wirklich volle Aufmerksamkeit erfordert hat.
Die Handlung fand ich manches Mal leider etwas zäh, nichtsdestotrotz wurde sie durch zeitweilige witzige Szenen und Gespräche aufgepeppt und zum Ende hin entstand sogar noch richtig Psycho-Spannung, denn da schien es, als würde der Protagonist um sein Leben bangen müssen ...

Liebhabern der gehobeneren Literatur und die Tiefsinnigkeit, aber auch ein wenig Witz und Spannung zu schätzen wissen, ist dieses Buch auf jeden Fall zu empfehlen.