Nach vorn

Nach vorn

von Elisabeth Etz

€ 7,95

Hardcover

versand- oder abholbereit in 48 Stunden

ab 14 Jahren
2018 Tyrolia
208 Seiten
212 mm x 148 mm
ab 14 Jahre
Sprache: Deutsch
978-3-7022-3700-4

Langtext

Das mit der Tapferkeit ist eine große Lüge"Geheilt" - auch wenn sich die Ärzte stets davor scheuen, ein "endgültig" davor zu setzen. Aber die 17-jährige Helene gilt als geheilt. Der Port ist draußen, der Krebs gibt Ruhe, er ist nicht noch einmal wiedergekommen. Es ist vorbei, die Zeit im Krankenhaus, die Zeit des Bangens, Kämpfens, Aushaltens. Also auf ins Leben, die Schule abschließen, nach vorn blicken. Doch der Krebs hat Spuren hinterlassen - nicht nur in Form der langen Narbe seitlich am Oberkörper. Man kann nicht einfach dort weitermachen, wo man vor eineinhalb Jahren aufhören musste. Man kann nicht einfach den Schalter umkippen und wieder ein "normaler" Teenager sein. In ihrer ganz besonderen, annähernd sachlich-nüchternen und gleichzeitig tief berührenden Sprache erzählt Elisabeth Etz von Helene, die ihren alten Spitznamen ablegt und statt Lene nun Hel genannt werden will - Hel wie Hölle. Die gute Freundinnen und Freunde verliert, um an einem unerwarteten Ort neue zu finden. Die sich langsam in ein Leben zurückarbeitet, das mit ihrem alten nur mehr wenig zu tun hat. Die Beziehungen aufbaut, sich der Liebe nähert und auch da neue Wege suchen muss. Und die letztlich erkennt, dass man nicht völlig allein nach vorn blicken muss ...Und die, die gestorben sind, waren die einfach nicht tapfer genug?TippsFokus auf das Leben nach einer "geheilten" Krebserkrankungvorbei heißt noch lange nicht vorbeiunaufgeregt, unsentimental und gleichzeitig berührend 3. Platz bei FM4-Wortlaut 2016 (als Kurzgeschichte)


Verwandte Suchkategorien

Hardcover
ab 14 Jahren
2018 Tyrolia
208 Seiten
212 mm x 148 mm
ab 14 Jahre
Sprache: Deutsch
978-3-7022-3700-4


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

ELISABETH ETZ, geb. 1979 in Wien, verbrachte ihre Zeit u. a. in Berlin und Istanbul. Lebt mit ihrer Familie nun wieder in Wien und arbeitet für den Diakonie Flüchtlingsdienst. Für ihre Jugendbücher wurde sie bereits mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet.

Jugendbuch über das Erwachsenwerden und die manchmal schwere Suche nach der eigenen Identität 2018-10-01 23:08:00
von csac
Früher ging Helena zusammen mit ihren Freundinnen Ronja und Alina durchs Leben: Ronjalina-lena nannten sie sich da. Doch dann hatte Lena Blut im Harn, da waren´s nur noch zwei.

In solchen und ähnlichen Rückblenden erzählt die17-jährige Helena von ihrer Zeit zuvor, als sie an Nierentumor erkrankte. Von damals, als die Chemotherapie zweimal fehl schlug. Von Wegbegleiterinnen und Menschen, die ihr während dieser Erkrankung abhanden kamen. Von der Furcht vor dem Sterben, von Wut und Traurigkeit, aber auch vom Wiederaufstehen und Weitermachen, ganz einfach deswegen, weil die Alternative den Tod bedeutet hätte.

Inzwischen gilt Helena als geheilt, der Port ist heraußen, der Krebs besiegt. Und Helene oder Lena gibt es nicht mehr. Stattdessen gibt es Hel. Hel wie Hölle.

In berührender, aber auch trotzig-direkter Sprache schildert die Ich-Erzählerin ihr Leben nach der Heilung. Alles ist nun neu: Schulklasse statt Krankenhaus, Bloody Mary anstelle von Medikamentencocktail, Freundinnen und ein funkelnagelneuer Freund anstatt Ärzten und Pflegern. In all diesem Neuen versucht Hel ihren Platz zu finden. Das ist nicht immer leicht. Denn der Krebs hat Spuren hinterlassen. Nicht nur äußerlich, auch innerlich hat er Hel verändert. Fremd fühlt sie sich nun an und anders. Und so macht sich Hel auf den Weg, auf der Suche nach ihrem neuen Ich, nach dem, was sie zufrieden macht und weich und rund. Sie macht sich Fremdes vertraut, entdeckt Altes neu, erkennt den Schein in so manch glitzernden Beziehung und die Stabilität im scheinbar Unattraktiven. Vieles bleibt am Ende offen, doch vielleicht ist auch das nur eine der vielen Botschaften des Buches: Das ist der Anfang, nicht das Ende.

Fazit: Ein tiefgründiges Buch, das mich sehr angesprochen hat in seiner ganzen Widersprüchlichkeit. Zartheit und doch auch wieder Grobheit, Sanftmut und Trotz, nachvollziehbare Schritte und impulsives Handeln wechseln sich darin ab und spiegeln damit auf recht eindrucksvolle Weise die Mühen des Erwachsenwerdens wider.
„Nach vorn“ ist für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen geeignet. Absolute Kaufempfehlung!