Babel

Babel

von Kenah Cusanit

€ 23,70

Hardcover

versand- oder abholbereit in 48 Stunden

Roman
2019 Hanser
272 Seiten
210 mm x 133 mm
Sprache: Deutsch
978-3-446-26165-5

Besprechung

"Ein spektakuläres Debüt ... turmhoch allem überlegen, was sonst in der deutschen Gegenwartsliteratur diesen Frühling erscheint." Denis Scheck, ARD druckfrisch, 27.01.19

"Ein durchdachtes und durchtriebenes Romandebüt ... Es ist wirklich erstaunlich, wie frisch und neu Cusanit das fade gewordene Bild vom zielgerichteten Preußen und mäandernden Orient mit Leben füllt." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 02.03.19

"Kenah Kusanit hat einen gebildeten wie unterhaltsamen Roman über das Großereignis der babylonischen Ausgrabung kurz vor dem Ersten Weltkrieg geschrieben. Und damit - vielleicht ungewollt - einen interessanten Begleittext verfasst zur gegenwärtigen Raubkunst-Debatte. Wobei das Buch durchaus feine Zwischentöne anschlägt, die das Grabungsprojekt keineswegs nur im Licht von kolonialer Habgier und unstatthafter Bereicherung erscheinen lässt." Angela Gutzeit, Deutschlandfunk, 27.02.19

"Was einen an diesem Buch letztendlich fasziniert, ist wohl vor allem dieser erzählende Blick von ganz weit weg auf die historischen Vorgänge. Man meint als Leser tatsächlich eine Ahnung von einem großen Menschheitsganzen zu erhaschen, davon, wie alles immer mit allem zusammengehangen hat." Dirk Knipphals, taz, 14.02.19

"Ein Roman über einen Archäologen - staubtrocken, was? Nein! Mit Witz erzählt Kenah Cusanit von Robert Koldewey und dem Grabungswahn - und kommentiert die Museumspolitik von heute. ... Das Debüt der Anthropologin ... ist die reinste Freude. Weil es so kostbar ist wie ein Stück Babylon, eine derart ungewöhnliche Stimme zu entdecken." Anne Haeming, Spiegel Online, 31.01.19

"Ein Buch, das die historischen Materialien immer griffbereit hat und souverän mit den kulturgeschichtlichen Fakten jongliert." Michael Braun, Der Tagesspiegel, 31.01.19

"'Babel' ist randvoll mit Atmosphäre, ohne deshalb ins Atmosphärische zu kippen. ... Eine grandiose und grandios kluge Feier der Vielsprachigkeit. Die Codes der Wissenschaften, der Religionen und der Kunst stellt dieser Roman mit grosser Lust nebeneinander. Denn er weiss, dass sie sich spätestens im Unendlichen treffen." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 30.01.19

"Kenah Cusanit hat weit mehr als einen historischen Roman geschrieben. Ihre Sprache ist farbig, innovativ und reflektiert. Dank der Erfindungskraft der Autorin wird uns bewusst, was für eine einzigartige Kulturlandschaft die Region von Syrien bis zum Irak einmal war." Gundula Ludwig, NZZ am Sonntag, 27.01.19

"Der Roman ist voller Reflexionen über Heimat und Fremde, Wissenschaft und Religion, Oberfläche und Untergrund, Vergangenheit und Zukunft. ... Ein famoses Romandebüt, das sprachlich und formal überzeugt." Stefan Gmünder, Der Standard, 29.01.19

"Eine ebenso gelehrsame wie unterhaltsame, mitunter saukomische Babel Rhapsodie. Ein komödiantisches Meisterwerk ... Genüsslich lässt sich die Autorin auf die farcenhaften Episoden ein, an denen das Grabungsunternehmen am Euphrat so reich ist. Doch mit leichter Hand und wie nebenbei bringt sie auch alle wichtigen Fakten zur Stadt- und Ausgrabungsgeschichte Babylons im Erzähl-Fluss unter, ebenso die Mythen, die sich seit biblischen Zeiten um den Turm von Babel ranken." Sigrid Löffler, SWR 2 Lesenswert Magazin, 27.01.19

"Ein flirrender Debütroman ... Es ist die Weltgeschichte als Farce und Stimmengewirr, die 'Babel' entfaltet, aber die sardonische Intelligenz von Kenah Cusanit macht gleichzeitig die erhabenen Züge dahinter sichtbar." Ijoma Mangold, Die Zeit, 24.01.19

Kurztext / Annotation

Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019: Ein deutscher Archäologe und eine biblische Aufgabe - die Ausgrabung Babylons

Langtext

1913, unweit von Bagdad. Der Archäologe Robert Koldewey leidet ohnehin schon genug unter den Ansichten seines Assistenten Buddensieg, nun quält ihn auch noch eine Blinddarmentzündung. Die Probleme sind menschlich, doch seine Aufgabe ist biblisch: die Ausgrabung Babylons. Zwischen Orient und Okzident bahnt sich gerade ein Umbruch an, der die Welt bis in unsere Gegenwart hinein erschüttern wird. Wie ein Getriebener dokumentiert Koldewey deshalb die mesopotamischen Schätze am Euphrat; Stein für Stein legt er die Wiege der Zivilisation frei - und das Fundament des Abendlandes. Kenah Cusanits erster Roman ist Abenteuer- und Zeitgeschichte zugleich - klangvoll, hinreißend, klug.


Verwandte Suchkategorien

Hardcover
Roman
2019 Hanser
272 Seiten
210 mm x 133 mm
Sprache: Deutsch
978-3-446-26165-5


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Cusanit, KenahKenah Cusanit, geboren 1979, lebt in Berlin. Für ihre Essays und Gedichte wurde die Altorientalistin und Ethnologin bereits mehrfach ausgezeichnet. Bei Hanser erschien ihr Debütroman Babel (2019).

Buchhändlerempfehlung

Johannes Bodemann aus unserer Buchhandlung empfiehlt dieses Buch:

BABEL ist weniger ein Roman über die archäologischen Ausgrabungen von Babylon selbst, sondern eine Mischung aus Erzählung über den Archäologen Robert Koldewey und Kritik an der sogenannten kolonialen Raubkunst. Fast die Hälfte des Romans verbringt Koldewey in seinem Zimmer und leitet die Ausgrabung, schreibt Briefe, streitet sich mit seinen Untergebenen und leidet an seiner vermuteten Blinddarmerkrankung. BABEL mag auf ersten Blick ziemlich trocken wirken, wie die Umgebung, die Cusanit als Drehpunkt für ihren Roman ausgewählt hat. Tatsächlich aber verhält es sich, wie auf einer archäologischen Ausgrabung, je mehr man liest, desto mehr stoßt man auf Schichten von philosophischen Gedanken, schwer zu enziffernder Symbolik, humorigen und schon fast slapstickartigen Auseinandersetzungen zwischen Koldewey und seinen Untergebenen. Höchst ansprechend fand ich Cusanits Schreibstil, da er durch ständigen Wechsel zwischen Briefen, Listen und Dialogen aufgefrischt wird. Manchmal finden sich auch Bilder zu den Personen oder zu der Ausgrabung, was desweiteren hilft, sich in die damalige Welt zu vertiefen. Was meiner Meinung nach den Roman überhaupt erst richtig interessant und lesenswert gemacht hat, war die, manchmal etwas überspitze, Ruchlosigkeit und die gnadenlose Unverständnis von Koldewey gegenüber seinem Untergebenen Buddensieg. Koldewey lässt keine Gelegenheit aus, ihn nach Strich und Faden zu veräppeln. In Gertrude Bell finden wir einen weiteren höchst interessanten Charakter, eine Abenteurerin, die schlussendlich dafür sorgte, dass die archäologischen Funde ihren Weg in die deutschen Museen fanden, auch wenn sie der englischen Krone treu und eine Spionin war. Ich empfehle dieses Buch jedem, der sich mit dem Thema Archäologie und Geschichte auseinandersetzen will, da der Roman gut beschreibt, wie es damals war, sich als Archäologe zu verdingen. Jeder Liebhaber der hochwertigen Literatur, aber auch Leser, die die humorige Komponente nicht missen wollen, sollten auf dieses moderne Meisterwerk zurückgreifen.

Alle Buchtipps von Johannes Bodemann