Der aufblasbare Engel

Der aufblasbare Engel

von Zaza Burchuladze

€ 20,60

Hardcover

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Roman
2018 Blumenbar
192 Seiten
210 mm x 137 mm
Sprache: Deutsch
978-3-351-05058-0

Besprechung

»"Der aufblasbare Engel" ist an der Oberfläche ein leichter und unterhaltsamer Roman, zwischen den Zeilen tun sich Abgründe auf, die tief in die georgische Kultur blicken lassen. Burchaladze zeichnet das Bild eines Landes, das wie zerrissen scheint zwischen der Sehnsucht nach der Vergangenheit und dem Hoffen auf eine bessere Zukunft. Er hat das wahrscheinlich provokanteste georgische Buch geschrieben, das in diesem Herbst bei uns erscheint.« MDR Kultur 20181010

Langtext

Eine Frage des Glaubens. Das junge georgische Paar Nino und Niko Gorosia führt aus Langeweile in ihrer Küche eine Geisterbeschwörung durch. Und der Geist erscheint wirklich. Es ist Georges Gurdjieff, der große Esoteriker und Scharlatan des 20. Jahrhunderts. Zur Bestürzung der Gorosias macht er keine Anstalten, wieder zu verschwinden. Als sie ihn bitten, sich an den Haushaltungskosten zu beteiligen, verfällt Gurdjieff auf seine probaten Mittel: Betrug, Kidnapping, Hypnose. Auf einmal scheint alles möglich, nur eine Frage des Glaubens, und die Gorosias träumen vom großen Aufstieg. »Der aufblasbare Engel« erzählt mit feiner Ironie von Schuld ohne Sühne im Georgien der Nullerjahre, wo Erfolg und Kriminalität so eng verbunden sind wie Glauben und Aberglauben. "Zaza Burchuladze gilt in seiner Heimat als einer der wichtigsten Autoren seiner Generation. Dass er seit einiger Zeit in Berlin lebt, liegt an seinen Gegnern: Religiöse Extremisten verbrannten einst seine Romane und Essays." Spiegel Online


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Hardcover
Roman
2018 Blumenbar
192 Seiten
210 mm x 137 mm
Sprache: Deutsch
Übersetzt von: Maia Tabukashvili
978-3-351-05058-0


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

Zaza Burchuladze, 1973 in Tbilissi geboren, übersetzte Fjodor Dostojewski und Daniil Charms ins Georgische. Seine Romane und Essays wurden von religiösen Extremisten verbrannt und vom Präsidenten Saakaschwili in der georgischen Tagesschau angeprangert. Im Sommer 2012 wurde er von Unbekannten angegriffen und musste mit seiner Familie nach Deutschland fliehen. Heute lebt und arbeitet er in Berlin. Für seine Romane wurde er mehrfach ausgezeichnet. Bei Blumenbar erschien 2015 sein Roman »adibas«, der von der Stiftung Buchkunst zum »schönsten Buch des Jahres« gewählt wurde. 2017 folgte sein Flucht- und Heimatroman "Touristenfrühstück", für den er 2018 mit dem Brücke-Berlin-Preis ausgezeichnet wurde. Maia Tabukashvili wurde 1976 in Georgien geboren und lebt seit über 18 Jahren in Deutschland. Sie hat Literaturwissenschaften, Soziologie und Journalistik studiert. Sie schreibt seit vielen Jahren Lyrik und Kurzprosa, zunächst auf Georgisch, inzwischen auch auf Deutsch.  

beißende Satire 2018-09-13 21:59:00
Zaza Burchuladze hat eine beißende Satire über die Verführbarkeit der Menschen geschrieben.
Dabei zielt er weniger auf den Scharlatan und Verführer Gurdjieff, der immerhin viel Ausstrahlung hat, als auf die Menschen, die so leicht verführbar sind, die fast darauf zu warten scheinen.
Das Paar Nino und Niko haben Gurdjioff bei einer Geisterbeschwörung herbeigerufen. Jetzt haben sie ihn am Hals. Gurdjieff fühlt sich wohl bei ihnen, mag auch ihren kleinen Hund Foucault, aber sein Hang zum beeinflussen lässt ihn schließlich wieder tätig werden.
Zaza Burchuladzes Spott wirkt, weil man als Leser sich ggf. fragt, wie man selbst sich verhalten würde, wenn ein heraufbeschworener Scharlatan Reichtum ermöglichen kann.