Die Terranauten

Die Terranauten

von T. C. Boyle

€ 26,80

Hardcover

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Roman
2017 Hanser
608 Seiten
220 mm x 146 mm
Sprache: Deutsch
978-3-446-25386-5

Besprechung

"Ein Buch wie ein Dampfdruckkochtopf: Je länger das Experiment läuft, desto größer die Spannung." Denis Scheck, Tagesspiegel, 19.03.17

"Keiner beschreibt die Apokalypse mit so viel schwarzem Humor wie T.C. Boyle." Karin Gramling, SWR 2 Kultur Regional, 16.02.17

"Keiner erzählt so gut in wahre Begebenheiten rein wie T.C. Boyle. ... Ein genialer Roman, über Menschen, die Gott spielen - der einmal mehr beweist, dass Boyle poetisch wie ein Engel und zynisch wie der Teufel ist." Angela Wittmann, Brigitte, 3/2017

"Boyle ist ein großartiger Erzähler mit einem scharfen Blick für die vielen Nuancen des Zwischenmenschlichen oder besser vielleicht des allzu Menschlichen." Maria-Christine Leitgeb, Die Presse, 21.01.17

"Psychologische Detailbeobachtungen einer größenwahnsinnigen Versuchsanordnung. ... Packend und humorvoll schreibt Boyle über den Ehrgeiz, die Kleinkriege, und über die sexuellen Eskapaden der Terranauten." Jan Tussing, 3sat "Kulturzeit", 20.01.17

"Was für ein Setting! Diesmal hat T.C. Boyle es richtig krachen lassen. ... Dieser Mikrokosmos unter Glas ist einfach wie geschaffen für das Boylesche Universum." Teresa Hübner, SWR2 "Forum Buch", 20.01.17

"Ein ebenso witziges wie böses und gnadenloses Buch" Christian Preusser, Frankfurter Neue Presse, 14.01.17

"Boyle leuchtet hier psychologisch aus, was Menschen umtreibt, die heute Steinzeitdiät-Tipps posten oder sich mit drei Salatköpfen aus dem Garten als Selbstversorger inszenieren." Britta Heidemann, Die Welt, 14.01.17

"Eine Komödie, bei der einem das Lachen oft im Halse stecken bleibt. ... Eine sehr düstere Meditation über den menschlichen Charakter und die sogenannte Zivilisation." Sebastian Fasthuber, Falter, 11.01.17

"Boyle entdeckt in dieser Geschichte den Ursprung dessen, was wir heute Reality-TV nennen. ... Die Figuren, die er beschreibt, sind sehr tiefgründige Charaktere. Es sind psychologisch genau beobachtete Menschen. ... Das ist das Faszinierende an dem Buch: Es ist die dunkle Seite der menschlichen Natur, die nicht auf einem Konstruktionsplan steht, an der das Projekt scheitert." David Eisermann, WDR 5 "Scala", 11.01.17

"Boyle ist ein Spezialist für tragikomische Einblicke in sehr eigensinnige Charaktere und auch für Ausnahmesituationen. ... Das Szenario ist außergewöhnlich, sehr spannend und interessant. Boyle erzählt flüssig, süffig und ironisch, wie man es von ihm kennt." Stefan Sprang, hr1 "Buchtipps", 11.01.17

"Eine bitterböse Satire auf menschliche Eitelkeit und Geltungssucht, auf Dummheit und Geschwätzigkeit, als Farce des Publicity-Wahns und der Medienhörigkeit. Das Buch ist hinreißend komisch, aber auch bitter entlarvend." Bernd Graff, Süddeutsche Zeitung, 09.01.17

"Wie gewohnt verpackt Boyle in seine Reality-Literatur alle großen Fragen des Lebens, die ihn und uns umtreiben. ... Unter den Bedingungen der Glaskuppel erfährt auch Jean-Paul Sartres Diktum eine neue Gestaltung: 'Die Hölle, das sind die anderen.' Zum Leser kommt das als Tragikomödie, mit der richtigen Dosis Witz, glaubhaft und aushaltbar zugleich." Res Strehle, Tages-Anzeiger, 08.01.17

"Ein komisches Lehrstück darüber, wohin wahnhafte Liebe zur Natur führt: in die Selbstzerstörung." Knut Cordsen, BR 2 "Diwan", 07.01.17

"Eine Satire über Castingshows und New-Age-Kult. ... Doch vor allem sind es die herrlich treffenden Beschreibungen der menschlichen Schwächen, die den Roman so unterhaltsam machen. Eine schillernde bitterkomische Komödie. Ein typischer T.C. Boyle." Krischan Koch, NDR Kultur, 06.01.17

Kurztext / Annotation

4 Frauen, 4 Männer, 2 Jahre in einem riesigen Terrarium. Bestsellerautor T.C. Boyle erzählt vom halsbrecherischen Versuch, eine neue Welt zu erschaffen.

Langtext

In einem geschlossenen Ökosystem unternehmen Wissenschaftler in den neunziger Jahren in den USA den Versuch, das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von "Ecosphere 2" verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehteams filmen, als sei es eine Reality-Show. Eitelkeit, Missgunst, Rivalität - auch in der schönen neuen Welt bleibt der Mensch schließlich doch, was er ist. Und es kommt, wie es kommen muss: Der smarte Ramsay verliebt sich in die hübsche Dawn - und sie wird schwanger. Kann sie das Kind austragen? T.C. Boyles prophetisches und irre komisches Buch, basierend auf einer wahren Geschichte, berührt die großen Fragen der Menschheit.


Verwandte Suchkategorien

Hardcover
Roman
2017 Hanser
608 Seiten
220 mm x 146 mm
Sprache: Deutsch
Übersetzt von: Dirk van Gunsteren
978-3-446-25386-5


Weitere verfügbare Ausgaben:

Autor

T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Erzählungen, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles. Bei Hanser erschienen zuletzt Das wilde Kind (Erzählung, 2010), Wenn das Schlachten vorbei ist (Roman, 2012), San Miguel (Roman, 2013), die Neuübersetzung von Wassermusik (Roman, 2014), Hart auf hart (Roman, 2015), die Neuübersetzung von Grün ist die Hoffnung (Roman, 2016), Die Terranauten (Roman, 2017), Good Home (Stories, 2018), Das Licht (Roman, 2019), Sind wir nicht Menschen (Stories, 2020), Sprich mit mir (Roman, 2021) sowie Blue Skies (Roman, 2023). Dirk van Gunsteren, 1953 geboren, studierte Amerikanistik. 2007 erhielt er den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis, 2018 den Übersetzerpreis der Stadt München. Er übersetzte u.a. T.C. Boyle, Jonathan Safran Foer, Patricia Highsmith, John Irving, Philip Roth und Richard Stark.

Mischung aus Big-Brother und Dschungelcamp und genauso langweilig und seicht. 2017-03-14 12:35:00
In den 1990er Jahren gab es das Experiment in der Wüste Arizonas, welches Biosphäre 2 genannt wurde. Acht Frauen und Acht Männer, verschiedene Spezies und Pflanzen sollten in einer künstlichen Umgebung die, durch eine Glaswand von der Außenwelt getrennt, 2 Jahre abgeschottet werden sollten. Das Ziel war, ein von der Außenwelt unabhängiges, sich selbst erhaltendes Ökosystem zu erschaffen und zu beweisen, dass in so einem System ein Leben langfristig möglich ist.
Dieses Experiment wurde von T.C. Boyle aufgenommen und in einen Roman verpackt.

Erzählt wird aus sich wechselnder Perspektiven von Dawn und Ramsay, welche die Sichtweise aus dem Inneren dieses Systems vertreten und Linda, welche die Sichtweise Außerhalb dieser Abschottung vertritt.
Dies geschieht in Form von Nacherzählungen, vergleichbar mit Tagebucheinträgen.

Ich erwartete einen Roman, welcher die wissenschaftlichen Aspekte behandelt, z.B. wie sich dieses künstliche Ökosystem auf den Körper auswirkt, auf die grundlegenden Aspekte des täglichen Lebens wie Essen, Schlafen, Hygiene, natürlich wie sich das alles auf die Psyche auswirkt (Gruppenbildung, anormales Verhalten, Entgleisung gesellschaftlicher Normen) und wie dies alles auf Außenstehende gewirkt haben muss. Dies alles verpackt in einen Roman, geschrieben von einem hochgepriesenen Autor, der auch als schriftstellerisches Genie bezeichnet wird und nicht nur aufgrund der hohen sprachlichen Qualität, welche seine Bücher beinhalten.
Dies und die vielen positiven Rezensionen ließen mich dieses Buch kaufen - mein erster T.C. Boyle-Roman.

Was mich jedoch erwartete war primitives Big-Brother-Dschungelcamp in Buchform. Zugegeben, es wurden viele Probleme wie z.B. Hunger und der daraus entstehende Futterneid, Sauerstoffmangel und was tun bei einem Stromausfall, behandelt, aber diese wurden meist nur am Rande erwähnt, bzw. schnell abgehandelt. Selbst die Schwangerschaft und Geburt waren so schnell vorbei wie sie erwähnt wurden. Als wären dies nur kleine Problemchen.
Im Vordergrund stehen vor allem Gemütsschwankungen und die daraus resultierenden Streitereien, welche jedoch eher Kindergartenniveau erreichen. Aja, und Sex. Sex ist das Hauptthema in diesem Roman. Mir war durch die Inhaltsangabe klar, dass sich hier einiges abspielen würde, denn von nix wird man ja nicht schwanger...aber Mann...was hier rumgevögelt wurde.

Von den Hauptprotagonisten war keiner wirklich ein Sympathieträger, was mich jedoch nicht sonderlich störte. Auf so engem Raum, über so lange Zeit hinweg und mit all den Problemen würde bei jedem das Animalische und der Egoismus hervortreten (vielleicht auch deswegen die viele Rumvögelei als gäbe es kein Morgen?). Aber hier waren alle von Anfang an Unsympathler und auf einem Niveau pupertierender Teenies.
Vor allem Linda's Passagen ließen mich nicht nur einmal genervt mit den Augen rollen. Hier bekommt man keinen Einblick in die Sichtweise einer Außenstehenden, sondern in die Gedankenwelt einer egoistischen, selbstmitleidigen, bipolaren Dramaqueen. Auf diesen Seiten wird dann gejammert, getrotzt und auf die Welt und alle Mitmenschen geschimpft was das Zeug hält.
Dabei bedient sich der Autor einer sehr einfachen Sprache (wo war hier die hochgepriesene sprachliche Qualität?).
Die Spannung hält sich mehr als nur in Grenzen, sie ist nämlich gleich gar nicht vorhanden. Da wird schon im Vorfeld eines Problems der Ausgang beschrieben oder angedeutet und wenn nicht da, dann im Satz vor dem Ereignis. Es war also immer schon die Luft raus, bevor sie überhaupt drin war.
Der Roman plätschert also seicht dahin und beinhaltet auch die ein oder andere Länge. Und das Ende? Tja, irgendwie gibt es keines. Der Roman endet abrupt - einfach nur Punkt, Klappe zu, Affe tot..oder in meinem Fall die Erwartung, wobei...die war eigentlich schon lange vorher dahin.