Ein ganzes Leben

Ein ganzes Leben

von Robert Seethaler

€ 12,40

Taschenbuch

Sofort verfügbar in Bregenz

Roman - Jetzt im Kino - mit Stefan Gorski, August Zirner, Julia Franz Richter und Marianne Sägebrecht.. Ausgezeichnet mit dem Grimmelshausen-Preis 2015
2016 Goldmann
192 Seiten
188 mm x 126 mm
Sprache: Deutsch
978-3-442-48291-7

Besprechung

»Ein Buch, das tief bewegt und unvergesslich bleiben wird« Westdeutsche Allgemeine

Langtext

Ab dem 9. November 2023 im Kino.

Als Andreas Egger in das Tal kommt, in dem er sein Leben verbringen wird, ist er vier Jahre alt, ungefähr - so genau weiß das keiner. Er wächst zu einem gestandenen Hilfsknecht heran und schließt sich als junger Mann einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Bergbahnen baut und mit der Elektrizität auch das Licht und den Lärm in das Tal bringt. Dann kommt der Tag, an dem Egger zum ersten Mal vor Marie steht, der Liebe seines Lebens, die er jedoch wieder verlieren wird. Erst viele Jahre später, als Egger seinen letzten Weg antritt, ist sie noch einmal bei ihm. Und er, über den die Zeit längst hinweggegangen ist, blickt mit Staunen auf die Jahre, die hinter ihm liegen.


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Roman - Jetzt im Kino - mit Stefan Gorski, August Zirner, Julia Franz Richter und Marianne Sägebrecht.. Ausgezeichnet mit dem Grimmelshausen-Preis 2015
2016 Goldmann
192 Seiten
188 mm x 126 mm
Sprache: Deutsch
978-3-442-48291-7


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Autor

Seethaler, RobertRobert Seethaler, 1966 in Wien geboren, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane »Der Trafikant«, »Ein ganzes Leben«, »Das Feld« und »Der letzte Satz« wurden zu internationalen Publikuamserfolgen. Robert Seethaler lebt in Wien und Berlin.

Eine kaukasische Winternacht 2016-03-11 19:31:00
Rund um das Jahr 1902 kommt der kleine Andreas Egger in ein abgelegenes Tal. Er ist ca. 4 Jahre alt, seine Mutter ist gerade verstorben und mehr oder weniger widerwillig nimmt ihn ein Schwager der Verstorbenen bei sich auf. Er wird allerdings nicht als Familienmitglied aufgenommen, sondern als billige Arbeitskraft. Sein junges Leben ist geprägt von harter Arbeit und schweren Schlägen.
Andreas ist introvertiert und betrachtet das gesamte Leben um ihn mit einem gewissen ungläubigen Staunen. Klar ist für ihn, dass er sein Leben nicht als Bauer verbringen möchte, mit dem Blick auf den Boden der Felder gerichtet. Er möchte einen freien Blick zum Himmel. Er verdingt sich als Hilfsknecht, bis ein Bautrupp die Ruhe des Tales unterbricht. Dieser Trupp bringt nicht nur die Elektrizität ins Tal, sondern beginnt auch mit dem Bau der ersten Seilbahnen. Andreas, mit seiner Trittsicherheit auf jedem Berg, ist ein gern gesehener Arbeiter. In dieser Zeit lernt er auch seine große Liebe Marie kennen. Fast scheint es so, dass der stille, einfache Andreas Egger auch seinen Anteil am Glück gefunden hat. Doch das Leben hält noch weitere Prüfungen für ihn bereit.
Er wird zum Kriegsdienst verpflichtet, ohne zu wissen wer Hitler ist oder wo Russland liegt. Wofür oder warum er kämpfen soll, weiß er nicht. Jahre verbringt er als Kriegsgefangener in Russland.
Wieder zurück in seinem Tal verdingt er sich als Bergführer für die ersten Vertreter der Gattung "Touristen". Er lebt alleine, in sich ruhend.

Mit der Figur des Andreas Egger hat Robert Seethaler einen ganz besonderen Charakter erschaffen. Man könnte ihn als simpel, ungebildet, arm und als Spinner beschreiben, oder aber auch als schlicht, bescheiden, reich und als Individualisten. Er hat zwar kaum eine nennenswerte Schulbildung, ist aber lebensklug und sich seiner selbst bewusst, stets untermalt von einer gewissen Schüchternheit. Fast sein ganzes Leben ist von großer Einsamkeit geprägt, doch weder verbittert er, noch beklagt er sein Leben. Er akzeptiert es wie es ist. Mehrmals habe ich mich gefragt, wie oft man an einem alten Menschen wie Andreas Egger vorbeigeht, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, welche Geschichte derjenige mit sich trägt.
Das Buch an sich hätte gerne noch länger sein dürfen.